Grippewelle und RS-Virus Hohe Zahl an Sterbefällen im Dezember in Hessen

Fast 2.000 Tote in einer Woche: Im vergangenen Dezember sind in Hessen deutlich mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre. Zeitweise lag die Sterblichkeit noch höher als im ersten Corona-Winter.

Unbelegte Betten auf einem Krankenhausflur.
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Die tödlichste Woche war die Weihnachtswoche. Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden starben zwischen dem 19. und 25. Dezember 1.971 Menschen in Hessen, das sind rund 30 Prozent mehr als im Mittel der vier Jahre zuvor. Insgesamt starben im Dezember 2022 in Hessen mit rund 8.000 Menschen genauso viele wie im Dezember vor zwei Jahren - dem ersten Corona-Winter.

Grippewelle und RS-Virus

Anders als damals ist Corona aber nicht die Hauptursache der Übersterblichkeit. Das Hessische Landesamt für Pflege und Gesundheit betont auf hr-Anfrage, dass die hohen Sterbezahlen mit einer Grippewelle zusammengefallen seien. Auch habe das RS-Virus grassiert. Dieses Virus setzt vor allem Kleinkindern zu, allerdings selten mit tödlichem Ausgang. Lebensgefährlich ist es aber für Menschen mit geschwächtem Immunsystem.

Von den knapp 2.000 Toten der Weihnachtswoche waren 33 mit Corona infiziert, also nur 1,5 Prozent. Damit lag der Corona-Anteil an den Verstorbenen deutlich niedriger als im bisherigen Pandemieverlauf mit circa 7 Prozent. Der gleiche Trend zeigt sich laut Statistikamt auf Bundesebene.

Welche Rolle spielt Corona?

Unklar ist, ob die aktuelle Übersterblichkeit mit Spätfolgen von Corona zu tun hat. Laut Landesamt wird unter Forschern die These diskutiert, dass eine Corona-Erkrankung langfristig schwächt. Die Betroffenen könnten dann in der Folge auch anderen Erkrankungen, etwa der Grippe, weniger entgegenzusetzen haben. Hier sei aber noch weitere Forschung nötig.

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Sendung: hr3, 01.02.2023, 17 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, Tobias Lübben