Interimswache wird eingerichtet Große Hilfsbereitschaft nach Brand bei der Feuerwehr Stadtallendorf

Eine ausgebrannte Fahrzeughalle, niedergeschlagene Feuerwehrleute und ein Schaden in Millionenhöhe: Wie geht es weiter bei der Feuerwehr in Stadtallendorf? Die Stadt braucht Hilfe - und erlebt große Solidarität.

Feuerwehrleute stehen an Zaun vor abgebrannter Fahrzeughalle
Fassungslosigkeit bei der Feuerwehr vor der abgebrannten Fahrzeughalle Bild © picture-alliance/dpa
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Die Bilder von brennenden Einsatzfahrzeugen und hohen Flammen bei der Feuerwehr in Stadtallendorf (Marburg-Biedenkopf) haben eine Welle der Unterstützung ausgelöst.

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"Wir kriegen aus ganz Hessen Hilfsangebote, Unterstützungsangebote und Anfragen, wie man uns helfen kann", sagte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer - von aufmunternden Worten bis hin zu praktischen Hilfsangeboten.

Solidarität und Interimswache

In der Nacht zum Mittwoch hatte ein verheerender Brand die erst in diesem Jahr neu eröffnete Fahrzeughalle zerstört, etwa ein Dutzend teurer Einsatzfahrzeuge sind den Flammen zum Opfer gefallen. Dazu andere Materialien, die dort gelagert wurden.

Ein angrenzendes Gebäude, in dem sich unter anderem Aufenthaltsräume befinden, wurde von den Flammen größtenteils verschont - eine Brandschutzmauer verhinderte womöglich Schlimmeres.

Der Schaden liegt bei mehr als 20 Millionen Euro, vor allem zählt aber nun eins: Die Stadt muss den Brandschutz der Gemeinde sicherstellen.

Zunächst wird die Feuerwehr in eine Interimswache einziehen, ein Provisorium, das bereits genutzt wurde, bevor die neue Wache in diesem Jahr eröffnet wurde, sagte Stadtbrandinspektor Patrick Schulz dem hr. Die geliehenen Fahrzeuge stehen aktuell auf dem Kirmesplatz.

Mehrere Fahrzeuge der Feuerwehr stehen auf einem Platz.
Die geliehenen Fahrzeuge der Feuerwehr stehen aktuell auf dem Kirmesplatz. Bild © Silvia Ritter (hr)

Zuerst hatte FFH über die Interimslösung berichtet. Laut dem Radiosender standen in der ausgebrannten Halle sehr teure Fahrzeuge, zum Beispiel ein Unimog im Wert von 900.000 Euro oder ein Drehleiterwagen, der neu 1,2 Millionen Euro kostet.

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Landrat: "Tolle Solidarität untereinander"

Jens Womelsdorf vor Kamera
Landrat Jens Womelsdorf (SPD) Bild © hr
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Landrat Jens Womelsdorf (SPD) hatte angekündigt, der Kreis werde mit Fahrzeugen unterstützen, "und andere Feuerwehren unterstützen natürlich auch, das ist eine tolle Solidarität untereinander".

Brandstiftung als Ursache ausgeschlossen

Trotz der schwierigen Umstände sei die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, berichtete Stadtbrandinspektor Schulz. Man habe insgesamt vier Fahrzeuge auf Leih- und Mietbasis zur Verfügung gestellt bekommen und benötige derzeit noch eine Drehleiter, einen Rüst- und einen Gerätewagen. Das Gebäude sei brandversichert, für die Fahrzeuge habe es eine Vollkaskoversicherung gegeben.

Drei LKA-Spezialisten seien am Morgen vor Ort eingetroffen und nähmen nun die Brandruine in Augenschein, sagte Schulz. Hinweise auf eine Straftat konnten sie bereits am Nachmittag ausschließen. "Der Brand brach an einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr aus, in dessen Bereich sich Lithium-Ionen-Akkus sowie ein externer Stromanschluss befanden", berichteten die Ermittler. Als Brandursache werde ein technischer Defekt angenommen.

Stadtbrandinspektor: "Tiefe Dankbarkeit"

Helfen wollen die Fußballer der SG Niederklein-Schweinsberg. Am Sonntag um 15 Uhr ist in dem Ortsteil das Kreisliga-Duell gegen Stadtallendorf 2 angesetzt. Und der komplette Eintritt soll gespendet werdet. Der Eintritt kostet vier Euro - wer will kann mehr geben.

Stadtbrandinspektor Schulz bedankte sich mit einer Mitteilung bei allen, die ihre Solidarität gezeigt haben. "Unser besonderer Dank gilt allen Unternehmen, Bürgerinnen und Bürgern, Firmen, Familien und unserer gesamten Blaulichtfamilie", heißt es auf der Seite der Feuerwehr.

"Die Unterstützung, die wir in dieser herausfordernden Zeit erfahren haben, ist unbeschreiblich und erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit."

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"Der Schock ist groß und macht sprachlos", postet der Kreisfeuerwehrverband Marburg-Biedenkopf auf Instagram und bittet um Spenden. Es seien unter anderem alle Materialien der Kinder- und Jugendfeuerwehr zerstört worden. Damit der Nachwuchs weitermachen kann, hofft der Verband nun auf finanzielle Hilfe.

Auf Facebook schrieb die Feuerwehr Lollar (Gießen), "wir stehen fest an eurer Seite. In solchen schwierigen Momenten zeigt sich die wahre Stärke unserer Blaulichtfamilie".

Auch andere Nutzerinnen und Nutzer zeigten sich betroffen. Bei den Bildern habe ihm das Herz geblutet, schrieb ein Nutzer unter den Post der Feuerwehr Stadtallendorf.

Stadtallendorfer Feuerwehrstützpunkt aus der Luft mit Brandschäden an der Fahrzeughalle
Brandschäden an der Fahrzeughalle: der Stadtallendorfer Feuerwehrstützpunkt Bild © picture-alliance/dpa
Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe