Hahn statt Flughafen Frankfurt Weihnachtsmarkt-Touristen verfehlen Frankfurt um 125 Kilometer

Eine Britin wollte nach Frankfurt auf den Weihnachtsmarkt, kam aber nicht am passenden Flughafen an. Der Besuch ist dann wegen einer langen Taxifahrt recht teuer geworden. In einem anderen ungewöhnlichen Fall waren einem Uber-Kunden die Fahrtkosten ziemlich egal.

Taxi mit Dachkennzeichnung
Bild © picture-alliance/dpa

Wer aus dem Ausland nach Frankfurt will und gerne fliegen möchte, hat mindestens zwei Möglichkeiten. Die eine: Man bucht einen Flug nach Frankfurt und fliegt. Die andere, weniger sinnvolle Möglichkeit hat eine 48 Jahre alte Britin ausprobiert - nicht absichtlich.

Bridget Brown, eine Hebamme aus Großbritannien, wollte mit ihrem Mann und zwei Freunden den Weihnachtsmarkt in Frankfurt besuchen. Sie buchte nach eigenen Angaben einen Flug von London-Stansted nach "Frankfurt-Hahn" - und fand sich, oh Wunder, am Flughafen Hahn bei Lautzenhausen im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) wieder. Das berichtet die britische Boulevardzeitung Daily Mail.

Doch der Flughafen Hahn bei Lautzenhausen ist alles andere als um die Ecke, sondern liegt 125 Kilometer weit weg von Frankfurt, warb aber lange mit dem Namen der großen Stadt. Eine Taxifahrt musste dieses Missverständnis korrigieren.

Im Taxi für 350 Euro hin, 350 Euro zurück

Für satte 350 Euro habe sich ein Taxifahrer bereit erklärt, sie nach Frankfurt zu fahren, erzählte Bridget Brown der Daily Mail. Eine Zugverbindung sei mit über drei Stunden Fahrtzeit zu unpraktisch gewesen, Mietwagen seien ausgebucht gewesen. Der Rückweg kam natürlich auch noch hinzu, so dass die Reisegruppe rund 700 Euro an Taxikosten hatte. Zum Vergleich: Der Ryanair-Flug von London nach Hahn kostet rund 15 Britische Pfund - also 18 Euro.

Der Airline wirft sie nun vor, mit falschem Namen zu werben. Als sie die Flüge gebucht habe, habe auf der Website "Frankfurt" als Ziel gestanden. "Wir haben uns dabei nichts gedacht, als wir das gesehen haben", sagte Brown der Daily Mail.

Und ihr Vorwurf stimmt: Obwohl der Flughafen seit Mai 2023 nur noch Flughafen Hahn heißt, wirbt Ryanair noch immer damit. Wer hier auf der airline-eigenen Website buchen möchte, fliegt nach "Frankfurt (HHN)". Auch auf der Website des ehemaligen Militärflughafens im Hunsrück findet sich die irreführende Destinationsbezeichnung Frankfurt-Hahn einige Male.

Ryanair: Fluggast trägt die Verantwortung

Die Airline Ryanair teilte dem hr mit, dass es "in der Verantwortung des Fluggastes [liegt], den Namen des Zielflughafens, zu dem er fliegen möchte und seinen Aufenthaltsort, zu überprüfen, bevor er seine Buchung abschließt". Die Behauptung, die Britin sei getäuscht worden, sei falsch.

"Dieser Passagier hat einen Rückflug von London Stansted nach Frankfurt Hahn gebucht und wurde am 7. Dezember wie gebucht von London Stansted nach Frankfurt Hahn geflogen", so die Airline. Dass der Flughafen nicht mehr "Frankfurt" im Namen trägt, scheint dem Unternehmen dabei wohl egal zu sein.

Längste Uber-Fahrt jemals: von Frankfurt nach Frankreich

Wer glaubt, damit wäre eine der längsten Taxi-Fahrten entstanden, liegt weit daneben. Der Dienstleister Uber veröffentlichte jüngst einen Rückblick auf sein zehnjähriges Bestehen in Deutschland und teilte darin mit, dass die längste Fahrt, die jemals angetreten wurde, in Frankfurt begann - und in Frankreich endete.

Über 1.000 Kilometer und für rund zehneinhalb Stunden ließ sich demnach ein Fahrgast bis runter ans Mittelmeer nach Marseille kutschieren.

Wie viel die Fahrt gekostet hat, teilte das Unternehmen nicht mit. Wohl aber mehr Fakten zum eigenen Betrieb: Das häufigste Ziel innerhalb der Stadt sei der Deutsche Bank Park, dicht gefolgt vom Einkaufszentrum MyZeil, heißt es um Uber Atlas 2024.

In Wiesbaden geht's oft zu einem Hofgut

In Wiesbaden hingegen wurde die Domäne Mechthildshausen, ein landwirtschaftlicher Betrieb, am häufigsten angesteuert. Auf Platz 2 liegt die Disco Euro Palace.

Und die längste Fahrt in der Landeshauptstadt? Für 376 Kilometer bis nach Hannover gönnte sich ein Wiesbadener einen Chauffeur. Woran es lag, ist unklar - eine Billig-Airline war hier jedenfalls nicht mit im Spiel.

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Quelle: hessenschau.de