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Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt erhebt Anklage gegen drei Männer

Gesprengter Geldautomat in Hasselroth - die Trümmer flogen bis zur gegenüberliegenden Straßenseite.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt hat gegen drei Männer Anklage beim Landgericht Hanau erhoben. Sie sollen im November einen Geldautomaten in Hasselroth gesprengt und über 60.000 Euro erbeutet haben. Offenbar sind sie Teil einer Bande.

Die drei Männer im Alter von 19 bis 24 Jahren sind wegen des Verdachts des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls angeklagt. Zuständig ist die Jugendkammer des Landgerichtes Hanau. Die Männer sitzen seit Ende November 2023 in Untersuchungshaft, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch erklärte.

Hoher Schaden bei Explosionen

Die Angeschuldigten aus Utrecht in den Niederlanden sollen laut Anklage als Angehörige einer kriminellen Organisation, die auf Geldautomatensprengungen spezialisiert ist, im November 2023 nachts einen Automaten in Hasselroth (Main-Kinzig) gesprengt und dabei rund 62.000 Euro Bargeld erbeutet haben.

Dabei richteten die mutmaßlichen Täter einen Schaden am Gebäude, dem Automaten und einem parkenden Auto in Höhe von rund 100.000 Euro an. Verletzt wurde niemand.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ließen sich die Männer auch nicht von einem Zeugen, der mit seinem Auto am Tatort vorbeifuhr und in einiger Entfernung anhielt und mit seinen Scheinwerfern aufblendete, davon abhalten, einen Sprengsatz zu zünden. Insgesamt sollen sie drei Explosionen herbeigeführt haben. Zunächst war deshalb sogar wegen versuchten Mordes ermittelt worden.

Täter auf der Flucht geschnappt

Nach der Sprengung flohen die Täter mit ihrer Beute in einem gestohlenen Sportwagen. Es folgte eine intensive Fahndung auch mit einem Hubschrauber über die Landesgrenze nach Bayern.

Dort gaben Zeugen offenbar die entscheidenden Hinweise, sodass die Angeschuldigten mitsamt der Beute wenige Stunden später im bayerischen Schöllkrippen (Aschaffenburg) in einer abgelegenen Hütte aufgegriffen und festgenommen werden konnten.

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Geldautomatensprengungen in Hessen

Im Jahr 2023 wurden in Hessen 61 versuchte und vollendete Geldautomatensprengungen registriert. Im Jahr 2024 kam es in Hessen bislang zu neun Geldautomatensprengungen, in fünf Fällen konnten die Täter insgesamt mindestens 379.000 Euro Bargeld aus den Automaten erbeuten. Die Höhe des verursachten Sachschadens ist mit 3,76 Millionen enorm und übersteigt die des gestohlenen Geldes bei weitem.

In den Ermittlungs- und Strafverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt befinden sich Stand Mai 2024 17 festgenommene mutmaßliche Geldautomatensprenger in Untersuchungshaft. Im Jahr 2023 konnten insgesamt 31 Tatverdächtige von Geldautomatensprengungen ermittelt werden. (Quelle: Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt)

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