Mutmaßliche Täterin in Psychiatrie Rettung in letzter Minute: Frau in Frankfurt ins S-Bahn-Gleis gestoßen

Zwischenfall am S-Bahnsteig im Frankfurter Hauptbahnhof: Eine Frau hat eine andere Reisende unvermittelt ins Gleis gestoßen. Erst Anfang Februar war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen.

Eine S-Bahn mit Bewegungsunschärfe: Auf dem Fenster steht "Zeit zum Surfen".
Die Frau konnte gerade noch rechtzeitig aus dem Gleis gezogen werden - dann kam eine S-Bahn Bild © Imago Images

Glück im Unglück hatte eine 25-Jährige, die am Dienstag in ein Gleisbett im Frankfurter Hauptbahnhof gestoßen wurde. Aufmerksame Reisende reagierten sofort und zogen die Frau aus der Gefahrenzone am S-Bahnsteig 102.

"Keine Minute später fuhr eine S-Bahn ein", sagte ein Sprecherin der Bundespolizei am Donnerstag.

"Ohne ersichtlichen Grund" ins Gleisbett gestoßen

Eine 36 Jahre alte Frau hatte nach ersten Ermittlungen "ohne ersichtlichen Grund" mittags den Arm der Frau gepackt und sie auf die Gleise "geschleudert", wie der Sprecher weiter berichtete. Die Tatverdächtige wurde festgenommen und vorübergehend in einer Psychiatrie untergebracht.

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Die 25-Jährige wurde bei dem Sturz leicht verletzt. Das Motiv der Tat ist unklar. Bei den laufenden Ermittlungen werde unter anderem geklärt, ob sich die beiden Frauen kannten, sagte die Sprecherin auf Nachfrage.

Weiterer Vorfall im Hauptbahnhof

Erst vor drei Wochen war es zu einem ähnlichen Zwischenfall im Frankfurter Hauptbahnhof gekommen. Eine Frau hatte einen Mann unvermittelt ins Gleis gestoßen. Das 45 Jahre alte Opfer erlitt eine Platzwunde am Kopf.

Es konnte selbst aus dem Gleis klettern. Auch hier sind die Hintergründe unklar. Die Frau wurde festgenommen und vorübergehend in der Psychiatrie untergebracht.

Erinnerungen an 2019

Der Fälle wecken Erinnerungen an einen Vorfall im Jahr 2019. Damals stieß ebenfalls am Frankfurter Hauptbahnhof ein in der Schweiz lebender Flüchtling aus Eritrea einen Achtjährigen und seine Mutter ins Gleisbett. Die Frau konnte sich gerade noch retten, ihr Sohn wurde von einem ICE erfasst und starb. 

Das Landgericht Frankfurt bewertete die Tat 2020 als Mord und versuchten Mord. Wegen einer psychischen Erkrankung wurde der Täter seinerzeit als schuldunfähig eingestuft. Das Gericht ordnete die Unterbringung im geschlossenen Maßregelvollzug in einer psychiatrischen Klinik an.

Redaktion: Bernhard Böth

Sendung: hr3,

Quelle: hessenschau.de