Hessen im Wetter-Tief Der Herbst bleibt nass und zu mild
Regenschirme und Gummistiefel gehören auch in den kommenden Tagen zur Standard-Ausrüstung. Bis zum Wochenende fallen in Hessen bis zu 50 Liter Regen. Was den Böden richtig gut tut, schlägt manchem aufs Gemüt.
Regen, Regen und noch mehr Regen - so sieht die Wetterlage für die kommenden Tage aus. "Das ist eine relativ tiefdruckgeprägte Witterung", fasst hr-Meteorologe Tim Staeger die aktuelle Situation zusammen.
Und das bedeutet, dass es am Montag in weiten Teilen Hessens regnet. Den meisten Regen bekommen Süd- und Mittelhessen ab. Dort werden 5 bis 15 Liter pro Quadratmeter erwartet. "Das ist ergiebig, aber nicht extrem", betont Staeger.
Nordhessen bekommt Lichtblicke ab
Etwas sonniger sieht die Lage in Nordhessen aus, dort bleibt es weitgehend trocken und ab und an zeigt sich die Sonne.
Ein Blick auf die kommenden Tage zeigt, dass sich an der Großwetterlage nicht viel ändert und das bedeutet weiteren Regennachschub. "In Summe fallen bis zum Wochenende bis zu 50 Liter", sagt Staeger voraus. Es werde in Hessen aber nicht zu Überschwemmungen kommen. In anderen Regionen Deutschlands - besonders im Westen - könne das anders aussehen. "Lokal kann es dort ufernahe Überflutungen geben, an großen Flüssen droht jedoch noch keine Hochwassergefahr."
Regen für tiefe Bodenschichten eine Wohltat
Rückblickend hat der Oktober schon viel Regen gebracht. "Das ist prinzipiell für die Böden eine gute Sache", betont Staeger. Das Wasser könne in die bereits weichen Böden sehr gut einsickern. Allerdings drücke der Dauerregen, gepaart mit den rapide kürzer werdenden Tagen, bei vielen Menschen auf die Stimmung.
Die Temperaturen bleiben dabei relativ mild, auch die Nächte sind weiter frostfrei. "Es ist kein rapider Temperatursturz in Sicht", so hr-Meteorologe Staeger. Für diejenigen, die mit ihren Autos noch auf Sommerreifen unterwegs sind, besteht also kein Grund zur Eile. "Es bleibt erst einmal weiter mild."
Mit dem Blick auf die Großwetterlage weist Staeger jedoch auf eine andere Herbstgefahr in. Der Wind nehme langsam zu und auf lange Sicht drohen erste Herbststürme. "Seriös lässt sich das aber erst in einigen Tagen exakter sagen."
Oktober zu nass und zu warm
Nach einer vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach war der Oktober 2023 in Hessen außergewöhnlich nass und zu warm. Über den Monat fielen 85 Liter Regen pro Quadratmeter, wie der DWD am Montag mitteilte. Das sind fast 45 Prozent mehr Niederschlag als in der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990.
Auch die Durchschnittstemperatur von 11,9 Grad Celsius lag im Oktober deutlich über dem so ermittelten Normalwert von 8,9 Grad. Die Sonne schien den Meteorologen zufolge für 95 Stunden, was knapp unter dem Soll von 100 Stunden lag. Bundesweit handelte es sich mit rund 100 Litern pro Quadratmeter um den regenreichsten Oktober seit dem Jahr 2002 und damit seit mehr als 20 Jahren.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau wetter, 30.10.2023, 19.50 Uhr
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