300 Heuballen, Autos und Container in Brand Polizei sucht nach Feuerteufel in Dietzenbach
Gleich dreimal brannte es in Dietzenbach - kurz nacheinander, nahe beieinander. Erst waren es Heuballen auf einem Feld, dann drei Autos in einem Wohngebiet und zuletzt ein Papiercontainer. Die Polizei fahndet nach einem Brandstifter.
300 Heuballen, drei Autos, ein Container: Eine Brandserie hat die Feuerwehr in Dietzenbach (Offenbach) in Dauer-Bereitschaft versetzt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und sucht nach Zeugen.
Zunächst hatte den Angaben zufolge gegen 1.45 Uhr in der Nacht ein Anrufer bei den Einsatzkräften brennende Heuballen gemeldet. Im Bereich der Straße "Am Wildwieseneck" standen die Ballen auf einer Wiese neben Obstbäumen in Flammen.
Der Feuerwehreinsatz im Feld zwischen Dietzenbach und Götzenhein dauerte bis in den Freitagvormittag an. Da ein Löschen der Rundballen aussichtlos gewesen sei, habe man sich dafür entschieden, die 300 Heuballen kontrolliert abbrennen zu lassen. Deswegen kam es im angrenzenden Wohngebiet zu einer Geruchsbelästigung, teilten die Einsatzkräfte mit - die Ballen bestanden aus Silage.
Zweiter Brand - 45 Minuten später: Drei Autos in der Dreieichstraße
Rund eine Dreiviertelstunde später - und 15 Gehminuten vom ersten mutmaßlichen Tatort entfernt - brannten drei Autos in der Dreieichstraße. Offenbar fing zunächst ein geparkter VW Passat Feuer. Drei weitere Fahrzeuge, die daneben geparkt hatten, brannten ebenfalls. Auch ein hölzerner Gartenzaun wurde vom Feuer erfasst und teilweise zerstört. Von den Autos blieb danach nicht mehr viel übrig.
Dritter Brand - diesmal an einem Müllcontainer
"Aber damit nicht genug", schreibt die Feuerwehr Dietzenbach in ihrer Mitteilung am Freitag, denn es brannte noch ein drittes Mal in der Nacht. In der Nordweststraße stand ein Altpapiercontainer in Flammen. Weil der Brand laut Feuerwehr zügig gelöscht werden konnte, hielt sich der entstandene Sachschaden in Grenzen.
Insgesamt entstanden bei den drei Bränden gemäß erster Schätzungen ein Schaden von 60.000 Euro. Weil alle Brandstellen zeitlich und räumlich nah beieinander lägen, gehe man von Brandstiftung aus, erklärte ein Polizeisprecher.
Erst kurz vorher - am Donnerstagnachmittag - hatte in Dietzenbach ein Dachstuhl gebrannt. Gegen 14 Uhr waren die Einsatzkräfte in die Friedensstraße zu einem Mehrfamilienhaus gerufen worden. Dachgeschoss sowie Teile des zweiten Obergeschosses standen den Angaben zufolge in Flammen. Die Feuerwehr vermutet einen Gasgrill auf einem Balkon als Brandursache. Zwei Personen wurden leicht verletzt und kamen in ein Krankenhaus. Es entstand ein Schaden von rund 170.000 Euro.
Mehrere mutmaßliche Brandstifter von anderen Bränden festgenommen
Andernorts konnte die Polizei Erfolge bei ihren Ermittlungen verzeichnen. Nach einer mutmaßlichen Brandstiftung an einem Fahrzeug in Roßdorf (Darmstadt-Dieburg) konnten zwei 23- und 25-jährige Tatverdächtige festgenommen werden. Das teilte die Polizei am Freitagmittag mit. Die Beschuldigten sollen demnach am Donnerstag ein Auto auf einem öffentlichen Parkplatz in der Darmstädter Straße angezündet haben. Ein zweites Fahrzeug, das daneben stand, wurde durch den Brand beschädigt. Kurze Zeit später nahm eine Streife der Ober-Ramstädter Polizei das tatverdächtige Duo noch in der Nähe des Tatorts fest.
Ebenso in Pohlheim (Gießen): Hier konnte nach einer Serie von Bränden im Landkreis ein 29 Jahre alter Verdächtiger festgenommen werden. Der Mann solle unter anderem mehrere Mülltonnen, einen Pavillon und einen Wohnwagen in Brand gesteckt haben, teilte die Polizei am Freitag mit. Gegen den Verdächtigen ordnete eine Richterin Untersuchungshaft an. Der 29-Jährige soll außerdem auf einem Sportgelände einen Container aufgebrochen und mehrere T-Shirts sowie ein Ballnetz gestohlen haben. Die Gegenstände entdeckte die Polizei bei der Festnahme des Mannes.
Sendung: hr-iNFO, 19.5.2023, 11 Uhr
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