Tätern droht lange Haft Immer mehr Laserpointer-Attacken am Flughafen

Piloten werden bei Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen immer häufiger von Laserpointern geblendet. Der vermeintliche Streich kann böse Folgen haben - und die Täter ins Gefängnis bringen.

Unbekannter richtet Laserpointer auf Flugzeug
Ein Unbekannter richtet einen Laserpointer in den Himmel (Symbolbild). Bild © picture-alliance/dpa
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Rund um den Frankfurter Flughafen haben sich in den vergangenen Monaten Attacken mit Laserpointern auf Flugzeuge gehäuft. Im August und im September wurden zusammen 44 dieser gefährlichen Vorfälle nahe dem größten Flughafen Deutschlands gezählt, wie das Luftfahrt-Bundesamt (LBA) auf dpa-Anfrage am Mittwoch mitteilte. Im gesamten Jahr 2022 waren es 60 Vorfälle gewesen.

In den meisten Fällen werden Flugzeuge laut Luftfahrt-Bundesamt im Landeanflug mit Lasern bestrahlt. Allerdings komme es auch bei startenden Flugzeugen sowie bei Fliegern im Reiseflug zu sogenannten Laserangriffen. Meist bleibt es den Angaben zufolge bei einer kurzen Ablenkung der Cockpitbesatzung. Vereinzelt komme es aber auch zu kurzzeitigen Sichteinschränkungen der Piloten, die klinisch abgeklärt werden müssen, sofern sie nicht zeitnah abklingen.

Tätern droht mehrjährige Haftstrafe

"Das ist eine unangenehme Sache und kann auch gefährlich werden", sagte Matthias Baier, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, der eine Laserblendung als Pilot selbst schon erlebt hat. "Was Sie sofort verlieren, wenn Sie in die Quelle reinschauen, ist die Nachtsicht. Das Cockpit wird richtig hell", sagte Baier. Die größtenteils nächtlichen Vorfälle können demnach gerade im Landeanflug gefährlich werden und die Sicht auf die Fluginstrumente erschweren.

Laut Luftfahrt-Bundesamt soll eine schnelle Alarmkette dazu beitragen, Tätern auf die Spur zu kommen: Die Cockpitbesatzung meldet den Laserangriff der Flugsicherung, diese wiederum verständigt direkt die Polizei. Da sich die Piloten im Umfeld der Flughäfen aber nicht immer auskennen, fällt die Lokalisierung der Täter oft schwer. Eine Verfolgung der Kriminellen, denen durch die schweren Eingriffe in den Flugverkehr Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren blühen können, ist deshalb oft nicht möglich.

Laser-Attacken auch in Offenbach und Wiesbaden

"Oftmals dürfte die Unwissenheit über die Strafbarkeit Grund für eine Blendung mit einem Laserpointer sein", sagte Kriminalhauptkommissar Lars Krämer von der Kriminalpolizei in Offenbach. Das Polizeipräsidium Südosthessen hatte von einer gestiegenen Zahl an Laser-Vorfällen in den vergangenen beiden Monaten in ihrem Zuständigkeitsbereich berichtet. Mögliche Tatorte seien unter anderem in Offenbach, Mühlheim am Main, Neu-Isenburg sowie Langen gewesen.

In der vergangenen Woche war zudem eine US-Militärmaschine über dem Rhein in Wiesbaden mit einem Laserstrahl attackiert worden. Der Ursprung des Lasers sei zwar grob einer Straße zugeordnet worden, Täter wurden nach Angaben einer Polizeisprecherin bislang jedoch nicht gefasst. "Es handelt sich hierbei nicht um einen Streich", unterstrich die Polizei, "sondern um eine Straftat".

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Sendung: hr1, Nachrichten, 18.10.23, 12.10 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe