Obduktionsergebnis Tod eines Jungen nach Bootsunfall - Ermittler schließen Gewaltverbrechen aus
Der elfjährige Junge, der beim Kentern eines Schlauchboots auf der Lahn ums Leben kam, starb nach Angaben der Staatsanwaltschaft "infolge des Unglücks". Hinweise auf ein Gewaltverbrechen ergab die Obduktion nicht.
Ob der Junge bei dem Bootsunglück in der Nähe von Dautphetal (Marburg-Biedenkopf) ertrank oder im eiskalten Wasser erfror, kann laut Ermittlungsbehörden noch nicht abschließend gesagt werden. Der Elfjährige sei aber "infolge des Unglücks" gestorben.
Ein Gewaltverbrechen werde ausgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Marburg am Mittwoch mit. Wie es zu dem Unfall kam und ob das Boot für den Ausflug überhaupt geeignet gewesen sei, werde weiter ermittelt.
Das Schlauchboot war am Samstag mit dem Kind und zwei Männern an Bord auf der Lahn gekentert. Während sich die 31 und 35 Jahre alten Erwachsenen ans Ufer retten konnten, wurde das Kind von der starken Strömung davongerissen. Helfer fanden den Elfjährigen erst nach vier Stunden bewusstlos im Wasser. Er wurde in eine Klinik gebracht, wo er kurz darauf starb.
Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen aufgenommen
Die Staatsanwaltschaft Marburg ermittelt gegen die beiden Männer wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Es geht unter anderem darum, ob es fahrlässig gewesen sein könnte, den Fluss bei den bestehenden Bedingungen mit dem Schlauchboot zu befahren.
Hochwasser habe auf der Lahn für hohe Fließgeschwindigkeiten gesorgt, hatte ein Sprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf nach dem Unglück gesagt. Ebenfalls werde ermittelt, ob Alkohol bei dem Unglück eine Rolle gespielt haben könnte. Den beiden Männern war Blut entnommen worden.
Der 31 Jahre alte Mann ist laut Staatsanwaltschaft der Lebensgefährte der Mutter des Elfjährigen. In welchem Verhältnis der 35-Jährige zu dem Jungen steht, ist nicht bekannt.
250 Einsatzkräfte waren vor Ort
Rund 250 Einsatzkräfte hatten sich am Samstagnachmittag an der Suche unter anderem mit einem Hubschrauber und einer Drohne beteiligt. Sie entdeckten den Elfjährigen schließlich in einem Abschnitt der Lahn zwischen Friedensdorf und Carlshütte.
Sendung: hr1, 08.02.2023, 16.30 Uhr
Ende der weiteren Informationen