Kampf gegen blockierte Spuren Kameras an Bussen sollen Falschparker in Wiesbaden erwischen
Wiesbaden kämpft gegen Falschparker, die Busspuren und Haltestellen blockieren: Um die Parksünder zu erwischen, haben einige Busse nun Frontkameras. Das soll auch gegen Verspätungen helfen.
Der Wiesbandener Busfahrer Antonio Lopes hat seit Kurzem eine gelbe Taste neben dem Lenkrad: Wenn er einen Falschparker sieht, der die Busspur oder eine Haltestelle blockiert, kann er die Frontkamera auslösen.
Die Kamera fotografiert den Parksünder, und der Fahrzeughalter bekommt irgendwann Post mit einem Bußgeldbescheid.
14 von rund 300 Bussen wurden in Wiesbaden mit solchen Frontkameras ausgestattet. Dass jemand die Spur blockiert, komme immer wieder vor, sagt Busfahrer Lopes: "Das ist sehr ärgerlich, wir müssen drumherum fahren, und die Kameras sind eine große Erleichterung."
Erst Foto, dann Bußgeld
Die Bilder werden an die Verkehrsbehörde geschickt. Den Fahrern droht ein Bußgeld von rund 70 Euro. Wer auf einer Umweltspur parkt, die nur für Busse und Fahrräder bestimmt sind, bekommt noch einen Punkt in Flensburg dazu.
In Wiesbaden fahren keine Straßenbahnen, der öffentliche Nahverkehr hängt damit vor allem an den Bussen. Und die sollen möglichst freie Bahn haben.
Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) hofft auf eine Beschleunigung im Stadtverkehr: "Wir erhoffen uns damit ernorme Effekte", sagt er.
Abschreckende Wirkung
Außerdem spielt die abschreckende Wirkung der Frontkameras eine zentrale Rolle für die Stadt und den Mobilitätsdienstleister ESWE. Wer fürchten muss, beim Falschparken vom Busfahrer geknipst zu werden, sucht sich im besten Fall einen anderen Parkplatz.
Dezernent Kowol sieht Potenzial in dem Projekt. Womöglich könnten auch andere Städte auf die Idee kommen. Gerade weil es so einfach ist: "Es ist kein Hexenwerk, eine Frontkamera zu installieren", sagt Kowol. Auch die Kosten hielten sich in Grenzen.
Datenschutz ist Herausforderung
Fotos vom Straßenverkehr sind auch eine datenschutzrechtliche Frage, einer der Gründe, warum es dauerte, bis das Projekt anlaufen konnte. Im vergangenen Jahr lief bereits ein Testbetrieb.
Der hessische Datenschutzbeauftragte hat mittlerweile die Kameraaufnahmen durch die Busse genehmigt.
Die Daten werden laut ESWE sicher verarbeitet. Die Fotos enthalten die GPS-Daten und übermitteln damit Standort und Uhrzeit der Aufnahme.
Ihre Kommentare Was halten Sie von Kameras an Bussen?
24 Kommentare
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Der hessische Datenschutzbeauftragte hat das ganz sicher nicht "genehmigt" sondern höchstens festgestellt, dass das in der Form nicht den Datenschutzgesetzen widerspricht. Wir sind hier ja nicht auf dem Gutshof.
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Hoffentlich hat das die gewünschte Wirkung! Auch als Radfahrer ist man durch parkende Autos gezwungen in den fließenden Verkehr auszuweichen. Die Geschwindigkeitsunterschiede machen das mitunter recht gefährlich.
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Das hilft so wie die andern Überwachungs massnahmen nämlich nix !!!,oder helfen aufgestellte Blitzer gegen zu schnelles Fahren ???der einzige Ware grund hilft Staatshaushalt aufzuhübschen unter dem Deckmantel der Verkehrssicherheit
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