Sicherungsverfahren gegen Frau aus Sulzbach Kinder von Brüstung geworfen – Mutter sagt vor Gericht aus
In Saarbrücken hat das Sicherungsverfahren gegen eine Mutter aus Sulzbach begonnen, die ihre beiden Kinder von einem Balkon geworfen haben soll. Ihre dreijährige Tochter starb. Die "fürchterliche Tat" tue ihr unheimlich leid, sagte die psychisch kranke Frau.
Im Sicherungsverfahren gegen eine Frau, die in Saarbrücken ihre kleinen Töchter von einem Balkon geworfen haben soll, hat sich die Beschuldigte zum Auftakt geäußert. Sie sagte am Mittwoch vor dem Landgericht Saarbrücken, es habe sich bei der Tat Ende Juli 2022, an die sie sich nicht mehr erinnern könne, um eine Kurzschlussreaktion gehandelt.
Diese könne sie heute nicht mehr nachvollziehen, berichtete die promovierte Mathematikerin, die als Unternehmensberaterin in Frankfurt gearbeitet hatte. Nach eigenen Angaben litt sie an einer "Mischung aus Depression und Psychose". Die Frau und ihre Familie stammen aus dem Main-Taunus-Kreis, nach Informationen des Saarländischen Rundfunks (SR) leben sie in Sulzbach. Die Familie hatte in Saarbrücken die Eltern der Frau besucht.
Dreijährige tot, Einjährige leicht verletzt
Die Staatsanwaltschaft legt der Frau zwar Mord zur Last, geht aber davon aus, dass die 39-Jährige die Tat wegen einer psychischen Erkrankung im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen hat. In dem Sicherungsverfahren geht es um ihre Unterbringung in einer speziellen psychiatrischen Einrichtung.
Die dreijährige Tochter der Frau war nach dem Sturz aus etwa fünf Metern Höhe an einem Schädel-Hirn-Trauma gestorben. Ihre einjährige Schwester und die Mutter, die selbst in die Tiefe sprang, überlebten. Das kleine Mädchen wurde leicht verletzt. Die Mutter wurde schwer verletzt. Der Lebensgefährte und Vater der Mädchen sowie weitere Angehörige befanden sich während der Tat in der Wohnung.
Frau fühlte sich von Mitpatienten gemobbt
Die Frau berichtete am Mittwoch vor Gericht, sie habe sich von Mitpatienten einer psychiatrischen Tagesklinik gemobbt gefühlt und spontan Suizidgedanken gehabt. Ihre Kinder habe sie nicht alleine lassen wollen. Dass sie nicht auf den Rat von Ärzten aus der Tagesklinik gehört und entsprechende Medikamente genommen habe, halte sie im Nachhinein für einen großen Fehler, weil "diese fürchterliche Tat" vielleicht hätte verhindert werden können.
"Es tut mir unheimlich leid, wie viel Leid und Kummer ich damit verursacht habe", sagte die 39-Jährige, die bereits einmal stationär untergebracht war. In dem Verfahren sind zwei weitere Verhandlungstermine angesetzt. Am 26. Januar sollen unter anderem der Vater der Kinder und die Eltern der Beschuldigten gehört werden.
Sendung: hr-iNFO, 11.01.2023, 8 Uhr
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