Mordprozess in Frankfurt Kleinkind mit Überdosis Schlafmittel getötet - Mutter vor Gericht
Weil sie ihre 22 Monate alte Tochter mit einer Überdosis Schlafmittel ermordet haben soll, steht eine Mutter nun in Frankfurt vor Gericht. Die 29-Jährige soll versucht haben, den Tod als Unfall darzustellen.
Am ersten Verhandlungstag am Freitag wurde vor der Schwurgerichtskammer des Frankfurter Landgerichts die Anklageschrift verlesen: Demnach soll die 29 Jahre alte Mutter im Dezember 2021 eine Überdosis Schlafmittel in die süße Nachtmilch ihrer damals 22 Monate alten Tochter gemischt und sie so heimtückisch ermordet haben (AZ 3390 Js 205195/22).
Anschließend habe sie versucht, die bewusste Tötung als Unfall darzustellen: Sie packte die Leiche in die Schublade einer Kommode und stieß das Möbelstück um. Offenbar wollte sie so den Eindruck erwecken, das Mädchen wäre nachts selbst in die Kommode geklettert und dabei tödlich verunglückt.
Kind kam nachts nicht zur Ruhe
Weil die Todesursache zunächst unklar blieb, konnte das Kind nicht beigesetzt werden - die Leiche blieb im rechtsmedizinischen Institut. Dort wurden Monate später Reste zweier Medikamente im Körper entdeckt, darunter ein stark abhängig machendes und gifthaltiges Beruhigungsmittel.
Die Mutter, die eine absichtliche Tötung bestritt, kam im Mai vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Sie hatte die Mittel auch selbst regelmäßig eingenommen, weil sie an Schlafstörungen litt. Weil das Mädchen offenbar sehr lebhaft war und auch nachts nicht zur Ruhe kam, verabreichte seine Mutter ihm laut Anklage das Mittel.
Einlassung angekündigt
Nach dem Tod des Kindes erlitt der Vater einen psychischen Zusammenbruch. Das zweite gemeinsame Kind des Paares lebt nun bei ihm.
Die Beschuldigte kündigte eine mögliche Einlassung an einem der kommenden Verhandlungstage an. Die Schwurgerichtskammer hat zunächst vier weitere Verhandlungstage bis Ende März terminiert. Neben Zeugen sollen auch mehrere Sachverständige gehört werden.