International agierende Bande Kokainlager in Frankfurt – zwei weitere Festnahmen
Im Kampf gegen eine internationale Drogenbande sind zwei weitere Männer festgenommen worden. Sie sollen Mitglieder der Gruppe "Die Firma" sein, gegen die umfangreiche Ermittlungen laufen.
Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt vom Dienstag wird einem 57-Jährigen vorgeworfen, zwischen September und Oktober 2023 die Abholung, Bezahlung und Weiterlieferung von rund 170 Kilo Kokain organisiert und abgewickelt zu haben.
Der Mann wurde demnach bereits Anfang März am Flughafen festgenommen, nachdem er aus Kroatien ausgeliefert worden war.
Beide Beschuldigte in Untersuchungshaft
Ein 44 Jahre alter Mann ist dringend verdächtig, im Oktober 2023 zwei Kokaintransporter der Gruppierung als sogenannter "Scout" abgesichert zu haben, wie die Behörde mitteilte.
Er konnte am vergangenen Samstag an einem Grenzübergang in Bayern festgenommen werden, als er versuchte, in einem Reisebus aus Österreich kommend nach Deutschland einzureisen. Beide Beschuldigte wurden in Untersuchungshaft genommen.
Prozess gegen sieben weitere Mitglieder am Landgericht
Sieben weitere Mitglieder hatte die Generalstaatsanwaltschaft bereits im Januar wegen des Verdachts auf organisierten Rauschgiftschmuggel angeklagt. Gegen sie läuft derzeit der Prozess am Frankfurter Landgericht, ein Urteil wird Anfang April erwartet.
Die Beschuldigten im Alter zwischen 43 und 58 Jahren sollen mehrere Hundert Kilogramm Kokain und Cannabis im Wert von mehr als zehn Millionen Euro aus Norddeutschland und den Benelux-Staaten in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern vertrieben haben.
Auch in deutsche Nachbarstaaten sollen sie die Drogen weiterverbreitet haben. Die Bande soll sich selbst als "Firma" bezeichnet und die Gruppenmitglieder nach festgelegten Tarifen bezahlt haben.
Eigenen Messengerdienst entwickelt
Dafür soll die Gruppierung ein Netzwerk von Kurierfahrern und Bunkerverwaltern benutzt haben. Die von den Kurierfahrern eingesetzten Fahrzeuge sollen mit professionellen Schmuggelverstecken ausgestattet gewesen sein.
Die Männer sollen einen eigenen verschlüsselten Messengerdienst entwickelt haben, der nach außen hin als "WhatsApp" getarnt gewesen sei. Für das Nutzen dieser "Fake WhatsApp" soll das Netzwerk eigens Mobiltelefone an Mitglieder und Geschäftspartner verteilt haben.
Verstecke und Lager in Frankfurt
Das Kokain und die erzielten Bargelderlöse sollen in mehreren Bunkerwohnungen im Frankfurter Stadtgebiet aufbewahrt worden sein.
Von insgesamt 33 beschuldigten Mitgliedern oder Geschäftspartnern der Gruppe seien bislang 18 Mitglieder im In- und Ausland festgenommen werden. Weitere sieben der 33 mutmaßlichen Mitglieder und Geschäftspartner befinden sich derzeit in Kroatien, Italien und der Schweiz in Haft.