Wieder zurück in Brutgebieten Kraniche auf dem Rückflug über Hessen
Die Kraniche kehren schon aus ihren Winterquartieren zurück. Am vergangenen Wochenende wurden über Hessen zahlreiche Formationen am Himmel gesichtet.
Von den hunderttausenden Kranichen, die erst vor wenigen Wochen Deutschland Richtung Frankreich und Spanien überflogen haben, kommen nach Angaben des Naturschutzbundes Nabu die ersten schon wieder zurück.
Anders als Anfang Januar, als noch einzelne Kraniche "auf Probe" zurückflogen, wie der Nabu es formuliert, habe jetzt tatsächlich der "reguläre Zug" in die Brutgebiete begonnen.
Vielgenutzte Rückkehr-Route über Hessen
Beflogen wurden laut Nabu vor allem die Routen über Hessen, das Saarland, und Rheinland-Pfalz, eine entlang von Mosel und Lahn und eine via Saar-Pfalz-Rhein-Main. Gemeldet werden dem Nabu Sichtungen über das Portal naturgucker.de.
Milde Temperaturen und Rückenwind bewegen Kraniche zur Rückkehr
Als Folge des Klimawandels würden die ersten Kraniche den Rückflug in die Brutgebiete zunehmend früher antreten, bei mildem Wetter und Rückenwind auch oft schon im Januar, wie Nabu-Ornithologe Bernd Petri dem hr auf Anfrage erläuterte.
An "guten Zugtagen" wie am vergangenen Wochenende würden die Vögel quasi "hindurchrauschen". Alleine im Rhein-Main-Gebiet habe der Nabu in diesem Zeitraum mehr als 80 Sichtungen über sein Portal verzeichnet.
Bei Kälteeinbruch wird womöglich der Rückzug angetreten
Bei einem erneuten Kälteeinbruch würden die Vögel dann entweder länger Rast einlegen, oder auch wieder gen Süden fliegen.
"Der Hauptdurchzug der Kraniche ist aber ab Mitte Februar zu erwarten", so Petri. Schlicht deshalb, weil die zum Beispiel in Spanien überwinternden Kraniche aufgrund der Entfernung etwas länger als die Kraniche in Frankreich brauchen, bis sie Hessen erreichen.
Nur wenige Kraniche finden es in Hessen dauerhaft gemütlich
Nur ein sehr geringer Teil der Zugvögel verbleibt allerdings dauerhaft in Hessen. Im vergangenen Jahr zählte der Nabu gerade mal zwei Kranich-Brutpaare in Hessen, sagt Ornithologe Petri. Eines im Reinhardswald und eines im Kaufunger Wald (beides Kassel). Der Großteil der deutschen Brutpaare - und das seien im vergangenen Jahren etwa 13.000 gewesen - lebt in den neuen Bundesländern.