Vermeintliche Investitionen Krypto-Betrüger ergauern 1,5 Millionen Euro in Nordhessen
Mit gefälschten Finanzplattformen und vermeintlich lukrativen Investitionen haben Betrüger im Schwalm-Eder-Kreis drei Opfer um insgesamt 1,5 Millionen Euro gebracht. Die Polizei warnt vor der Masche - und möglichen strafrechtlichen Folgen für die Geschädigten.
In den vergangenen Monaten haben sich im Schwalm-Eder-Kreis drei schwere Fälle von Online-Anlagebetrug ereignet. Dabei verloren die Opfer nach Angaben der Polizei vom Dienstag insgesamt rund 1,5 Millionen Euro.
Demnach verloren zwei Opfer über 500.000 Euro, ein weiteres Opfer etwas weniger als 500.000 Euro. Der gesamte Tatzeitraum erstreckte sich demnach vom Sommer 2024 bis zum Januar 2025.
Kontakt über Internet-Anzeigen
Die Betrüger schalteten Anzeigen, etwa in sozialen Netzwerken, um mit den Opfern in Kontakt zu treten. Sie gaben sich als seriöse Finanzberater und rieten zu Investitionen. Auf gefälschten Plattformen täuschten sie mit professionell wirkenden Webseiten einen seriösen Betrieb vor. Dabei wurden zum Beispiel Gewinne vorgetäuscht. Sobald größere Beträge eingezahlt wurden, brachen die Täter den Kontakt zum Opfer ab.
Laut Polizei laufen deshalb aktuell Ermittlungsverfahren. Fälle dieser finanziellen Größenordnung habe es in Hessen bislang kaum gegeben, sagte ein Sprecher. Deshalb sei es so wichtig, vor den Betrügern zu warnen.
Betrüger nutzen aktuelle Trendthemen
Die Täter greifen nach Angaben der Polizei zunehmend aktuelle Trendthemen wie Kryptowährungen und Künstliche Intelligenz (KI) auf. Sie ködern ihre Opfer mit vermeintlich lukrativen Investitionsmöglichkeiten, die beispielsweise durch hochentwickelte KI-Technologien besonders profitabel sein sollen. In Werbeanzeigen auf sozialen Medien und beliebten Internetseiten versprechen sie hohe Renditen bei minimalem Risiko.
Dabei nutzen sie KI-generierte Inhalte oder täuschen Interviews vor, um Seriosität zu vermitteln. Häufig werben sie hierbei mit gefälschten Zitaten bekannter Persönlichkeiten, um Vertrauen zu schaffen. "Solche Behauptungen sind frei erfunden und sollen potenzielle Opfer zu einer schnellen Entscheidung drängen", so die Polizei.
Beteiligung an Geldwäsche möglich
Einige Betrugsopfer werden von den Tätern gebeten, erhaltene Beträge weiterzuleiten oder auf bestimmte Konten einzuzahlen. Die Täter behaupten dabei oft, dass dies nötig sei, um die Investitionen weiter auszubauen oder größere Gewinne zu erzielen. "Tatsächlich handelt es sich bei diesen Transaktionen jedoch meist um Gelder aus anderen Betrugsfällen", heißt es dazu. Den Geschädigten droht deshalb neben dem Geldverlust auch noch strafrechtlich die Beteiligung an Geldwäsche.
Die Polizei warnt ausdrücklich davor, Geld für Dritte weiterzuleiten oder unbekannten Personen Zugriff auf das eigene Bankkonto oder Kryptowallet zu gewähren.