Brände in Flüchtlingsunterkunft und Papierfabrik Lange Haft- und Bewährungsstrafen für Brandstifter-Quartett

Sie sollen eine Altpapierfabrik und eine Unterkunft für Geflüchtete angezündet haben, Dutzende weitere Brände sollen ebenfalls auf ihr Konto gehen. Jetzt hat das Landgericht Darmstadt Gefängnis- und Bewährungsstrafen gegen vier Brandstifter verhängt.

Feuerwehreinsatz an abgebrannter Flüchtlingsunterkunft in Roßdorf
Im Mai 2023 brannte es in einer Flüchtlingsunterkunft in Roßdorf. Bild © 5VISION.NEWS
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Wegen rund 50 Fällen von Brandstiftung hat das Landgericht Darmstadt am Mittwoch vier junge Männer verurteilt. Drei 22 bis 25 Jahre alte Männer erhielten Haftstrafen zwischen sechseinhalb und neun Jahren.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sie in wechselnder Besetzung unter anderem mehrere Autos, eine Unterkunft für Geflüchtete, eine Hühnerfarm und eine Altpapierfabrik in Brand steckten. Dabei entstanden Schäden von insgesamt vier Millionen Euro.

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Der 22-jährige Angeklagte aus Roßdorf hatte eine direkte Tatbeteiligung zwar bestritten, war jedoch von den Mitangeklagten als Drahtzieher der Brandstiftungen schwer belastet worden. Ein vierter Angeklagter kam mit einer Jugendarreststrafe auf Bewährung davon. Der 19-Jährige sei an mehreren Tatorten gewesen, aber stets im Fluchtauto geblieben.

Vier Festnahmen im Mai

Alle vier Verdächtigen wurden im Mai festgenommen, zwei von ihnen nach Zeugenhinweisen zu einem Autobrand. Die Containeranlage für Geflüchtete in Roßdorf (Darmstadt-Dieburg) war zum Zeitpunkt der Brandstiftung Ende April noch nicht bewohnt, dort entstand ein Schaden in sechsstelliger Höhe.

In der Papierfabrik in Darmstadt-Eberstadt hatte es gleich zweimal gebrannt. Anfang Mai standen dort 2.000 Kubikmeter gepresste Papierballen in Flammen. Erst nach drei Tagen konnte die Feuerwehr den Großbrand löschen. Auch hier ging der Schaden in die Hunderttausende.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, mit Informationen von Raphael Stübig