Letzter Schultag Ab in die Sommerferien

Für rund 850.000 Schülerinnen und Schüler in Hessen beginnen die Sommerferien. Auf den Straßen und am Flughafen dürfte es dann voller werden. Vorher gab es aber noch Zeugnisse - und damit für einige Kinder und deren Familien auch Beratungsbedarf.

Schüler*innen halten vor der Tafel ihre Halbjahreszeugnisse nach oben in die Luft.
Nicht für alle Grund zur Freude: Zeugnisse. Bild © picture alliance / PantherMedia | Marko Volkmar
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Viel Verkehr zum Beginn der Sommerferien erwartet

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Letzter Schultag vor den hessischen Sommerferien: Vor dem Start in die Ferien gab es an den 1.800 hessischen Schulen Zeugnisse - für einige Kinder Grund zur Freude, für andere eher eine belastende Angelegenheit.

Falls die Noten nicht ausfielen wie erhofft, rät der Verband Bildung und Erziehung zu einem Gespräch in Ruhe. "Kinder und Jugendliche sind mehr als die Summe ihrer Noten", sagte der Vorsitzende des Landesverbands Hessen, Stefan Wesselmann. Für schlechte Noten könne es triftige Gründe geben.

Manchmal seien schlechte Noten als Hilferuf zu verstehen. Statt ein Kind abzustrafen oder ihm extra Lernstunden aufzubrummen, sollten Eltern seine Sorgen und Nöte ernst nehmen und gemeinsam mit dem Kind an den Ursachen arbeiten.

Beratung per Hotline

Sollten nach der Zeugnisübergabe zum Beispiel juristische oder schulpsychologische Fragen auftauchen, können Eltern oder Kinder sich an die staatlichen Schulämter wenden. An insgesamt 15 Hotlines in ganz Hessen sind die Mitarbeitenden der Schulämter am Freitag zwischen 9 und 16 Uhr erreichbar. Allerdings hat jedes Schulamt dafür eine eigene Rufnummer. Die Durchwahlen sind auf der Webseite des Kultusministeriums zu finden.

Die Beratungstelefone sind allerdings nicht für Fragen zum neuen Schuljahr vorgesehen. Hierfür wird laut Ministerium zu Schuljahresbeginn ein separates "Elterntelefon" eingerichtet.

"Wenn wir nur einem Schüler helfen können, ist das wertvoll"

Die Frankfurter Schulamtsleiterin Evelyn Spyra sagte dem hr, in der Regel erreichten die Hotline am Tag der Zeugnisvergabe um die zehn Anrufe - bei etwa 96.000 Schülerinnen und Schülern an den öffentlichen Schulen in Frankfurt eine überschaubare Zahl. Teilweise würden Fragen auch nach dem Zeugnistag noch eingehen. "Wir gehen aber davon aus, dass der Großteil der Anliegen schon vorher in der Schule direkt geklärt wird", sagte Spyra.

Das Schulamt für den Hochtaunus- und Wetteraukreis berichtete auf hr-Nachfrage, dass die Anrufenden meist Rat für den Umgang mit Zeugnisnoten suchten, die sie als ungerecht empfänden. Das Schulamt Bad Hersfeld teilte mit, die Nachfrage sei in der Regel zwar nicht besonders hoch, dennoch sei das Angebot wichtig: "Wenn nur ein Schüler anruft und wir helfen können, ist das wertvoll."

Volle Autobahnen erwartet

Letzter Schultag bedeutet für viele Familien auch: erster Ferientag - und damit Aufbruch in den Urlaub. Und das wiederum bedeutet: Am Flughafen wird es voll, auf den Straßen drohen Staus.

Weil nicht nur in Hessen, sondern auch in Rheinland-Pfalz und dem Saarland die Ferien beginnen, rechnet der ADAC damit, dass die Autobahnen ab dem Nachmittag voller werden - vor allem auf den Strecken in Richtung Süden.

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In Hessen dürften es sich besonders auf den Autobahnen A3, A5 oder A7 knubbeln. Die stauanfälligsten Stellen sind laut ADAC die A3 zwischen Limberg und Bad Camberg, das Hattenbacher Kreuz mit der Schnittstelle A5/A7 sowie das Kirchheimer Kreuz A7/A4.

Besonders viel Ferienverkehr erwartet der ADAC an den Wochenenden. Speziell an Freitagnachmittagen, Samstagvormittagen und Sonntagnachmittagen müssten Reisende mehr Zeit einplanen.

Bis zu 200.000 Reisende pro Tag am Flughafen

Auf Hochbetrieb eingestellt ist der Frankfurter Flughafen. Bis zu 200.000 Reisende werden hier jeweils an den ersten Ferientagen erwartet.

Flughafenbetreiber Fraport riet vor allem Reisenden mit Gepäck, zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal zu sein - und nur das Nötigste ins Handgepäck zu packen. Am besten sollten Reisende schon am Vorabend zu Hause online einchecken. Für das Auto könne man gegebenenfalls auch einen Stellplatz im Parkhaus buchen und online ein Zeitfenster an der Sicherheitskontrolle reservieren.

Nach den Klagen über teilweise lange Wartezeiten in vergangenen Sommern soll es dieses Jahr besser werden: Fraport verspricht einen "geregelten Betrieb" mit den "üblichen Wartezeiten" in den Ferien. "Die Maßnahmen der letzten zwei Jahre zur Rekrutierung und Qualifizierung von Personal greifen und zeigen Wirkung", versicherte der Leiter Flug- und Terminalbetrieb, Alexander Laukenmann. 

Unwetter zum Ferienstart: Flugausfälle möglich

Gleich am Freitagabend könnte es trotzdem zu Problemen am Flughafen kommen - allerdings wetterbedingt. Wegen der für Ost- und Süddeutschland vorhergesagten schweren Unwetter stellt sich der Betreiber Fraport auch in Frankfurt auf Ausfälle ein. Reisenden werde empfohlen, zusätzliche Wartezeiten einzuplanen und den Abflugstatus vor der Anreise zum Flughafen zu prüfen, teilte das Unternehmen auf X (Twitter) mit.

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 12.07.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: Roman Warschauer, Sandra Müller, Anna Lisa Lüft, hessenschau.de, dpa/lhe