Mysteriöses Licht Leuchtende Spirale am Nachthimmel über Hessen
Eine sonderbar blau leuchtende Spirale am Nachthimmel hat für Erstaunen gesorgt. Hinter dem Licht-Spektakel steckten keine Aliens - sondern das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk.
Ein ungewöhnliches Phänomen am Himmel konnte am Montagabend gegen 21 Uhr über Hessen beobachtet werden. Zu sehen war die weiß-bläulich leuchtende Spirale etwa in Mittel- und Südhessen, wie Fotos von Nutzerinnen und Nutzern zeigen. Das Phänomen konnte auch in anderen Teilen Deutschlands gesehen werden.
Nutzerin Eline Jung beobachtete das seltene Schauspiel auf einem Supermarktparkplatz in Laubach (Gießen). Zuerst hätten sie und ihr Freund den weißen Schleier am Himmel für den Mond gehalten, berichtete sie dem hr.
Dann sei das Licht immer heller geworden und sie hätten einen weißen Ball gesehen. "Von diesem hellen Ball lösten sich dann nach links und nach rechts zwei Lichtkegel ab und verwandelten sich in eine Spirale", so Jung. "Wir haben uns im Spaß gefragt, ob jetzt die Aliens kommen."
Meteorologe erklärt mysteriöses Licht
Doch was war es wirklich? Meteorologe Donald Bäcker erklärte im ARD-Morgenmagazin: "Das waren die Überreste einer Rakete von Elon Musk." Diese bestehe aus zwei Stufen, von der eine zur Erde zurückkehre, während die andere beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühe.
Laut Bäcker tritt beim Trennen der Raketenteile Treibstoff aus und verteilt sich rotationsförmig. "Und weil es dort oben in der Mesosphäre so kalt ist – minus 100 Grad – gefriert der Treibstoff zu Eiskristallen, die von der Sonne angestrahlt werden."
Raketenstart im US-Bundesstaat Florida
Tatsächlich hatte am frühen Montagabend SpaceX, das Raumfahrtunternehmen von US-Milliardär Musk, den Start einer Falcon 9-Rakete im US-Bundesstaat Florida sowie die Landung der Raketenstufe vermeldet.
Raketenstarts gebe es täglich, manchmal sogar mehrmals am Tag, sagte Rainer Kresken, Leiter der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim. Um den spiralförmigen Treibstoff in der Atmosphäre sehen zu können, müssten aber drei Bedingungen erfüllt sein: "Das Objekt muss sich über dem Beobachter befinden und nicht unterhalb des Horizonts. Am Ort des Beobachters muss die Sonne schon untergegangen sein, aber da, wo das Objekt in der Umlaufbahn ist, muss sie noch scheinen", erklärte Kresken.
Wer gezielt nach dem Phänomen Ausschau halten will, dem empfiehlt Kresken, auf die bemannten Raketenflüge zur ISS zu achten. "Diese Raketen fliegen immer über Deutschland. Wenn die drei erwähnten Umstände erfüllt sind, kann man sehr schön sehen, wie Gase aus der Rakete austreten", sagte Kresken.
Falcon-Raketen sorgen für ungewöhnliche Himmelserscheinung
Ein Phänomen am Himmel im Zusammenhang mit Falcon-9-Raketen konnte bereits vor wenigen Wochen auch in Hessen beobachtet werden. In der Nacht auf den 19. Februar waren Lichtschweife am Himmel zu sehen.
Wie ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr damals mitteilte, handelte es sich um einen unkontrollierten Wiedereintritt eines Teils einer Falcon-9-Rakete in die Atmosphäre.