Weniger Gewalt und mehr Sicherheit am Bahnhof Limburg bekommt ab August Waffenverbotszone
Nach Wiesbaden und Frankfurt zieht auch Limburg nach: Rund um den Bahnhof wird dort ab August eine Waffenverbotszone eingerichtet. Weitere hessische Städte könnten folgen.
Die Pläne wurden bereits Ende März vorgestellt, nun erteilte auch der Landrat des Kreises Limburg-Weilburg seine Zustimmung: Zum 1. August - und damit bereits ab diesem Donnerstag - gilt im Limburger Bahnhof, am Bahnhofsplatz sowie im nahen Umfeld zwischen 20 und 5 Uhr eine Waffenverbotszone, wie die Polizei am Dienstag mitteilte. "Wer gegen die Auflagen verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 10.000 Euro geahndet werden kann", hieß es weiter.
Positive Erfahrungen aus anderen Städten
Die Einrichtung soll den Beamten unter anderem die Durchführung von verdachtsunabhängigen Kontrollen ermöglichen. Ziel sei, "dass weniger Messer und andere gefährliche Gegenstände mitgeführt und dann bei Straftaten eingesetzt werden", hieß es bereits bei der Ankündigung im März.
Werde künftig ein Messer bei einer Kontrolle festgestellt, werde dies sofort eingezogen, ergänzte nun der für das Präsidium Westhessen zuständige Polizeipräsident Felix Paschek.
Die Erfahrungen der Polizei aus bereits bestehenden Waffenverbotszonen in Frankfurt und Wiesbaden seien eindeutig: Die Zahl der schnell einsatzbereiten Waffen nehme in solchen Verbotszonen sofort ab, dabei gehe es vor allem um Stichwaffen.
Videoüberwachung ausgebaut
Landrat Michael Köberle (CDU), der die Ausweisung der Zone in letzter Instanz genehmigte, sieht die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gestärkt und zugleich die Sicherheitsbehörden unterstützt. "Leider ist die Einrichtung einer solchen Zone notwendig geworden", sagte Köberle. Das Areal rund um den Limburger Bahnhof gilt als Kriminalitätsschwerpunkt.
Die Waffenverbotszone ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans der Stadt Limburg für weniger Gewalt und mehr Sicherheit. Weitere Maßnahmen sind unter anderem der bereits erfolgte Ausbau bestehender Videoüberwachungsanlagen sowie intensivere Kontrollen von Rasern, Posern und Tunern.
Auch Marburg und Gießen könnten folgen
Nach Wiesbaden und Frankfurt ist der Bereich rund um den Limburger Bahnhof die dritte Waffenverbotszone in Hessen. Aktuell wird in Marburg und Gießen die Ausweisung solcher Zonen in Betracht gezogen.