Quittung fehlt noch Lotto-Krimi geht nach 88-Millionen-Euro-Gewinn weiter
Der Gewinner oder die Gewinnerin von fast 88 Millionen im Eurojackpot steht immer noch nicht endgültig fest – die Quittung fehlt weiterhin. Laut Lotto Hessen werden Spielscheine auch schon mal viel später etwa beim Aufräumen entdeckt.
Der hessische Lotto-Krimi geht weiter: Knapp zwei Wochen nach dem 88-Millionen-Euro-Gewinn im Eurojackpot ist der hessische Gewinner oder die Gewinnerin immer noch nicht endgültig bestätigt.
Lotto Hessen teilte mit, es habe sich zwar jemand gemeldet und Anspruch auf das Geld erhoben. Es fehle aber noch die Vorlage der Quittung im Original. Diese werde dann genau geprüft, sagte ein Lotto-Sprecher am Dienstag.
Der Tippschein war nur wenige Minuten vor Annahmeschluss an einer Annahmestelle in Nordhessen abgegeben worden – anonym und ohne Kundenkarte.
Mit exakt 87.949.627,70 Euro wäre es der zweithöchste je in Hessen erzielte Gewinn.
Lotto Hessen bietet Gewinnerinnen und Gewinnern Beratung an. Zu den ersten Fragen zählt nach den Erfahrungen von Betreuerin Sabine Mausolf, ob denn der Gewinn versteuert werden muss. Und da hat die Expertin eine gute Nachricht: Lotteriegewinne sind steuerfrei, da bereits beim Ausfüllen des Scheins Lotteriesteuer gezahlt wurde.
Womöglich könnte neues Konto hilfreich sein
Eine konkrete Finanz- oder Rechtsberatung bietet das Team von Lotto Hessen nicht an – jedoch gibt es den Kunden den Tipp mit auf den Weg, sich bei größeren Gewinnen die Angebote verschiedener Finanzinstitute anzuschauen.
Wer in einem kleineren Ort lebt, sollte darüber nachdenken, für das Lottogeld ein neues Konto bei einer anderen Bank zu eröffnen, gab Mausolf zu bedenken. Manchmal zählen Bankangestellte zur Nachbarschaft oder zum Bekanntenkreis und dann könnte die Nachricht von dem großen Geld trotz des Bankgeheimnisses schnell die Dorfrunde machen.
"Jetzt kaufe ich mir erst mal einen neuen Regenschirm"
Fast alle der Millionengewinnerinnen und -gewinner nehmen das freiwillige Beratungsangebot an, bei sechsstelligen Gewinnen ist es etwa die Hälfte der Spieler, sagte Lotto-Sprecher Andreas Bickler. Grundsätzlich sei jeder Gewinner bei Fragen in der Zentrale in Wiesbaden willkommen – auch bei kleineren Summen.
Beraterin Mausolf berichtete: "Ich hatte schon Kunden, die in schwierigen finanziellen Situationen waren, die gesagt haben: 'Das kommt jetzt gerade richtig'." Eine Sozialhilfeempfängerin habe ihr nach einem höheren Gewinn gesagt: "Jetzt kaufe ich mir erst mal einen neuen Regenschirm."
Gewinne können drei Jahre lang geltend gemacht werden
Auch verrückte Geschichten rund um verlegte oder vergessene Lotto-Scheine kommen der Expertin zu Ohren. Erst vor wenigen Wochen habe ein Mann seine Spielquittung vorgelegt, die immerhin 260.000 Euro wert war. "Als ich mir das Papier genauer anschaue, fällt mir das Datum vom Januar 2023 auf", erzählte Mausolf.
Der Kunde berichtete ihr, dass er den Schein beim Aufräumen entdeckt habe. Es war noch rechtzeitig: Gewinne können drei Jahre lang geltend gemacht werden.