Moderner Heiratsschwindel Liebes-Betrüger bringt Frau aus Seligenstadt um 160.000 Euro

Sogenannte Love-Scammer gaukeln ihren Opfern die große Liebe vor, um an ihr Geld zu kommen. In Seligenstadt hat eine Frau durch diese Masche jetzt rund 160.000 Euro verloren. Der Betrug zog sich über Monate hinweg.

Hände mit roten Fingernägeln halten ein Smartphone
Opfer schweigen aus Scham: Hohe Dunkelziffer beim "Love-Scamming". Bild © picture-alliance/dpa
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Auf einer Datingplattform hatten sie sich kennengelernt: Eine Frau aus Seligenstadt (Landkreis Offenbach) und ein angeblicher Geschäftsmann, angeblich wohlhabend. Über Monate hinweg schickte er ihr Liebeserklärungen. Am Ende überwies sie ihm gut 160.000 Euro. Das teilt die Polizei am Freitagabend mit.

"Love-Scamming" heißt die Masche, die dahinter steckt und ist eine moderne Form des Heiratsschwindels. Laut Polizei gibt es viele Fälle wie diesen aus Hessen, doch nicht immer werden sie angezeigt.

Erst Liebes-Botschaften, dann Bitten um Geld

Für die Frau aus Seligenstadt zog sich der Betrug über Monate: Vor Weihnachten sei der erste Kontakt zustande gekommen, so die Polizei. Der "Love-Scammer" habe sich dabei gezielt das Vertrauen der Frau erschlichen. Nach vielen vorgeblich verliebten Nachrichten habe er sie dann gebeten, ihm Geld zu überweisen.

Unter dem Vorwand, sein Bankkonto sei gesperrt, überzeugte der Mann die Seligenstädterin, dass er ihr Geld brauche, um geschäftliche Rechnungen zu bezahlen. Über mehrere Wochen hinweg überwies sie ihm daraufhin immer wieder hohe Beträge.

Viele Opfer schweigen aus Scham

"Nachdem sie auf den Betrug aufmerksam gemacht wurde, zeigte sie den Sachverhalt kürzlich an", teilte die Polizei jetzt mit: Ein Schritt, den viele Opfer aus Scham nicht gehen. Deshalb gehen die Beamten bei Love-Scamming-Betrug von einem großen Dunkelfeld aus.

Oft säßen die Täter im Ausland. Ihre Tarnung reicht nach Erfahrung der Ermittler von falschen Social-Media- und Dating-Profilen über gefälschte Lebensläufe bis hin zu gestohlenen Bildern, um ihre Opfer "um den Finger zu wickeln."

Polizei rät zu "gesundem Misstrauen"

Die Polizei rät deshalb zu einem "gesunden Misstrauen" und dazu, im Verdachtsfall Fotos, Bankbelege und Screenshots aus den Gesprächen mit der verdächtigen Person zu sichern: "Je mehr die Polizei über die Täter erfährt, desto mehr können die Beamten gegen die Betrüger ermitteln und vor ihren Tricks warnen."

Weitere Informationen

Sendung: hr-iNFO, 15.03.2024, 16 Uhr.

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Quelle: Malena Menke, hessenschau.de