Hauptbeschuldigter aus Kassel Manipulierte Gutachten für "Idiotentest" - Razzia in sieben Bundesländern

Rund 130 Einsatzkräfte haben zahlreiche Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. Bei den Ermittlungen geht es um falsche Führerschein-Gutachten und ein illegales Bordell. Drahtzieher soll ein 46-Jähriger aus Kassel sein.

Stempel mit Aufschrift "MPU" auf Geldscheinen
Ein 46-Jähriger soll mit MPU-Gefälligkeiten abkassiert haben Bild © Imago Images
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Polizei und Staatsanwaltschaft in Kassel ermitteln wegen illegaler Geschäfte gegen einen 46-Jährigen aus Kassel. Neben einem illegalen Bordell soll er Gutachten für den sogenannten Idiotentest zur Wiedererlangung des Führerscheins manipuliert haben.

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Laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft wurden dazu etwa Haare von unbeteiligten Dritten an die begutachtende Stelle geschickt, um Alkohol- oder Drogenkonsum zu vertuschen. An den Machenschaften sollen auch ein angehender Arzt und ein Psychologe beteiligt gewesen sein.

Objekte in sieben Bundesländern durchsucht

Im Rahmen der Ermittlungen wurden nach Angaben der Behörden vom Donnerstag insgesamt 27 Objekte in sieben Bundesländern durchsucht. An der Razzia waren rund 130 Einsatzkräfte von Polizei, Steuerfahndung sowie Ordnungsamt und Bauaufsicht der Stadt Kassel beteiligt.

Bei den Objekten handelte es um Privathäuser, Geschäftsräume, Labore und eine Arztpraxis. Zahlreiche Beweismittel wurden sichergestellt. Darunter auch Datenträger, von deren Auswertung sich die Ermittler Hinweise auf Geldkonten und andere Vermögenswerte der Beschuldigten wie Kryptowährungen erhoffen.

Versicherungen mit Autovermietung getäuscht

Mit den durch das Bordell erzielten Gewinnen soll der Hauptbeschuldigte zudem eine Vermietung hochwertiger Autos finanziert haben. Hierbei soll er durch falsche Angaben zur Nutzung der Fahrzeuge günstigere Versicherungsprämien erwirkt haben.

Der umtriebige Mann ist kein unbeschriebenes Blatt bei den Ermittlungsbehörden. Er soll bereits zu Pandemiezeiten falsche Corona-Impfbescheinigungen beschafft haben. Laut einem Gerichtsbeschluss muss er aus diesen illegalen Gewinnen 352.000 Euro zurückzahlen. Der Beschluss konnte bislang nicht vollstreckt werden.

Ermittlungen gegen sieben Personen

Laut dem Sprecher handelt es sich bei den Ermittlungen um einen vielschichtigen Komplex. Insgesamt werde gegen sieben Personen ermittelt. Im Raum stehen unter anderem banden- und gewerbsmäßige Urkundenfälschung, mittelbare Falschbeurkundung und Betrug.

Festnahmen gab es bei der Razzia keine, wie der Sprecher sagte. Die Ermittlungen dauern an.

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de