Mutmaßliche Täterin in Psychiatrie Mann im Frankfurter Hauptbahnhof ins Gleis gestoßen

Zwischenfall im Frankfurter Hauptbahnhof: Eine Frau stößt einen Mann unvermittelt ins Gleis - er wird leicht verletzt. Der Vorfall erinnert an einen ähnlichen Fall mit tragischem Ausgang.

Polizeieinsatz am Frankfurter Hauptbahnhof
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Im Frankfurter Hauptbahnhof hat eine Frau am Dienstagabend einen Mann auf ein Gleis gestoßen. Das 45 Jahre alte Opfer erlitt eine Platzwunde am Kopf. Es konnte einem Sprecher zufolge selbst aus dem Gleis klettern.

Auf dem betreffenden Gleis 15 fuhr zu diesem Zeitpunkt kein Zug. Die Frau entfernte sich zunächst unerkannt vom Bahnsteig. Sie wurde aber kurze Zeit später festgenommen. Warum die Frau den Mann "hinterrücks" aufs Gleis stieß, sei Gegenstand der Ermittlungen, so die Polizei. 

Angreiferin und Opfer kannten sich nicht

Die 35-Jährige und der Mann, der den Angaben zufolge nichtsahnend am Bahnsteig wartete, hätten sich nach derzeitigen Erkenntnissen nicht gekannt, sagte ein Sprecher.

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Da weitere Taten nicht ausgeschlossen werden konnten und laut Bundespolizei "erhebliche Fremdgefährdung bestand", wurde die Frau vorübergehend in der Psychiatrie untergebracht. Gegen sie wird wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Auswirkungen auf den Bahnverkehr gab es dem Sprecher zufolge nicht.

Erinnerungen an 2019

Der Fall weckt Erinnerungen an einen Vorfall im Jahr 2019. Damals stieß ebenfalls am Frankfurter Hauptbahnhof ein in der Schweiz lebender Flüchtling aus Eritrea einen Achtjährigen und seine Mutter ins Gleisbett. Die Frau konnte sich gerade noch retten, ihr Sohn wurde von einem ICE erfasst und starb. 

Das Landgericht Frankfurt bewertete die Tat 2020 als Mord und versuchten Mord. Wegen einer psychischen Erkrankung wurde der Täter seinerzeit als schuldunfähig eingestuft. Das Gericht ordnete die Unterbringung im geschlossenen Maßregelvollzug in einer psychiatrischen Klinik an.

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Quelle: hessenschau.de