Landgericht Frankfurt Prozess um mutmaßlichen Mord mit 27 Messerstichen gestartet
Er soll einen Mann aus Eifersucht in Frankfurt mit 27 Messerstichen getötet und seine Lebensgefährtin schwer verletzt haben: Dafür muss sich ein 43-Jähriger nun vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und versuchten Totschlag vor.
Am Landgericht Frankfurt hat am Dienstag der Prozess gegen einen 43-Jährigen begonnen, der den neuen Vertrauten seiner bisherigen Lebensgefährtin mit 27 Messerstichen getötet haben soll. Auch die Frau soll er laut Anklage im September vergangenen Jahres schwer verletzt haben.
Über seinen Verteidiger ließ der Angeklagte am ersten Verhandlungstag erklären, das Messer gegen den Nebenbuhler und die Frau eingesetzt zu haben. Er habe allerdings in einer Art Notwehr gehandelt, weil ihn der 44-Jährige angegriffen und bedroht habe.
Die Messerstiche gegen die Frau führte er auf seine "Verwirrung" zurück. Die Frau schilderte im Zeugenstand unter anderem ihre Verletzung. Ein Arm sei durch das Messer bis auf den Knochen durchtrennt worden.
Staatsanwaltschaft geht von Heimtücke aus
Die Tat ereignete sich im Frankfurter Gallusviertel, wo der Angeklagte die damals 41 Jahre alte Frau bei einem Treffen mit dem 44 Jahre alten "losen Bekannten" überrascht haben soll.
Wie die Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung mitteilte, soll sich die Frau aus Angst vor der Gewaltbereitschaft des Angeklagten zunächst nicht von ihm getrennt haben.
Die Staatsanwaltschaft geht von den Mordmerkmalen der Heimtücke und der niedrigen Beweggründe aus. Die Beziehung zwischen dem Angeklagten und der 41-Jährigen sei von der Eifersucht und der Gewaltbereitschaft des Mannes geprägt gewesen. Die Schwurgerichtskammer hat vorerst sechs Verhandlungstage bis Mitte Juni vorgesehen.