"Manta, Manta 2" Til Schweiger wollte Film-Auto kaufen - und blitzte ab
Nach über 30 Jahren kommt die Fortsetzung der Komödie "Manta, Manta" Ende März in die Kinos. Eines der Film-Autos: ein Opel Manta aus Osthessen. Schauspieler Til Schweiger machte dem Besitzer ein Angebot für den Oldtimer - vergeblich.
Liebe geht durch den Wagen! Marius Schlott ist ganz vernarrt in seinen Manta. Der begeisterte Autoschrauber hegt und pflegt seinen Opel-Oldtimer, Baujahr 1975, mit Leidenschaft in seiner Garage in Hofbieber (Fulda). Wenn er mit seinen Händen über die Karosserie streicht, sagte er: "Es ist einfach eine zeitlos schöne Form - der absolute Hammer. Für mich ist das Auto einfach Weltklasse!"
Für gewöhnlich zeigt der 24-Jährige aus Petersberg (Fulda) seinen Stolz auf vier Rädern bei Schön-Wetter-Ausfahrten oder Manta-Treffen in der Community unter Kennern. Ab dem 30. März ist sein Manta aber bundesweit auf der Kino-Leinwand zu sehen.
Schlott, von Beruf Karosseriebauer, hat einen seiner beiden Mantas im Sommer 2022 für Dreharbeiten zur Verfügung gestellt. Für den Film "Manta, Manta 2" wurden gut erhaltene Exemplare des Kult-Autos gesucht.
Schlott wurde auf den Aufruf in Social-Media-Kanälen aufmerksam. Im Film-Revival fährt Hauptdarsteller Til Schweiger Schlotts Manta als "Alltagsfahrzeug", wie er es nennt.
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Action-Komödie von 1991 befeuerte Manta-Kult
"Manta, Manta", die Action-Komödie von 1991, genoss seinerzeit Kult-Status - die Charaktere wurden von vielen belächelt. Für Jung-Schauspieler Schweiger war es damals die erste große Hauptrolle. Er spielte zusammen mit Tina Ruland und Michael Kessler, die in den Jahren danach ebenfalls TV-Karriere machten. Dieses Trio ist auch im zweiten Teil wieder dabei, der natürlich stilecht im Ruhrgebiet gedreht wurde.
Doch wichtiger als die Schauspieler war schon damals der Manta-Mythos und das Zeitgemälde. Opel versuchte schon lange vor dem Film den Wagen zum sportlichen Männer-Auto zu stilisieren. Der Manta B wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren zum Kult-Objekt für Tuning-Fans, die den Flitzer gern tieferlegten und Teile aus dem Rennsport verbauten.
Manta-Fahrern eilte zweifelhafter Ruf voraus
Manta-Fahrern eilte nicht selten der Ruf voraus, durch prolliges und machohaftes Verhalten aufzufallen. Heute, mehr als 30 Jahre nach dem ersten Film, assoziiert man noch weitere Stereotype:
Dazu gehören wohl die Blondine - am besten "Frisöse" von Beruf - auf dem Beifahrersitz, Fuchsschwanz an der Auto-Antenne, Cowboy-Stiefel an den Füßen der vor Testosteron strotzenden Männer - und Ellenbogen des Fahrers aus dem Fenster zur Präsentation des vom Bodybuilding gestählten Bizeps. Diese Manta-Welt muss heute noch befremdlicher wirken als früher ohnehin schon.
Das alles hat Marius Schlott damals nicht selbst erlebt, weil er noch nicht geboren war. Er kennt das alles nur aus Erzählungen. Und auch die unzähligen Manta-Witze, die genauso wie Blondinen-Witze kursierten. Das alles ist ihm als Manta-Fahrer in der Gegenwart aber nicht unangenehm: "Da stehe ich drüber."
Mantas sind heute wertvolle Raritäten
Schlott ist einfach ein Auto-Liebhaber, dessen Herz vor allem für den Manta A schlägt. Die erste Produktionsreihe wurde von 1970 bis 1975 gebaut. Von Mantas wie seinen gibt es heute laut Statistik des Kraftfahrtbundesamts nur noch rund 120 Exemplare in Deutschland.
Der Manta A ist also eine Rarität und heute mehr als 20.000 Euro wert, wie Schlott sagt. Günstig bekommen hat er seinen Manta für gerade einmal 6.500 Euro als Garagenwagen. Damals war er noch rot. Für den Film wurde er umlackiert, bronzefarben und mit schwarzen Rallye-Streifen versehen.
Schlotts Manta A GT/E aus der hessischen Automobil-Schmiede in Rüsselsheim hat den seinerzeit stärksten Motor unter der Haube. Mit den 105 PS konnte man nach Werksangaben auf knapp 190 Stundenkilometer beschleunigen. Wenn Schlott ihn anlässt, macht die Maschine nach einigem Stottern lautes Getöse.
Die lang gezogene Motorhaube und der Look an der Front erinnern an einen Manta-Rochen. Als Zeichen seiner Identifikation trägt Schlott auch eine silberne Kette mit einem Manta-Anhänger um den Hals.
Mit der Faszination für das prägnante Opel-Modell hat Schlott sich bei seinem Vater angesteckt. Der fuhr auch einen. Die letzten Mantas der abschließenden B-Reihe rollten 1988 vom Band.
Schweiger machte Kauf-Angebot
Die Begeisterung für Mantas teilt Schlott mit vielen weiteren Fans, die auch regelmäßig in Hessen bei Manta-Treffen zusammenkommen. Für sie wird der Film "Manta, Manta 2" wohl nach Erscheinen zum Pflichtprogramm. Schlott wird zur Film-Premiere fahren, die noch nicht genau terminiert ist.
Dann wird Schlott auch Til Schweiger und Co. wiedertreffen, die er beim Besuch der Dreharbeiten im Sommer kennenlernte. "Alles nette Leute, wir haben auch zusammen das ein oder andere Getränk zu uns genommen."
Dabei entstand bei Schweiger die Schnapsidee, Schlott seinen Manta abzukaufen. "Aber dafür war sein Gebot viel zu niedrig. Zahlen kann ich aber nicht nennen", sagt Schlott und lächelt.
Sendung: hr4, 23.01.2023, 14.15 Uhr
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