Megaprojekt in Darmstadt Bau des Teilchenbeschleunigers Fair geht in entscheidende Phase

In Darmstadt entsteht eine gigantische Forschungsanlage, die das Universum neu ergründen soll. Mit dem Einbau der Hightech-Komponenten erreicht der Teilchenbeschleuniger Fair jetzt seine entscheidende Phase.

Techniker arbeiten auf der Baustelle des Teilchenbeschleunigers Fair an einem Dipolmagneten. Damit werden Teilchenstrahlen auf ihre gewünschten Bahnen gebracht.
Techniker arbeiten auf der Baustelle des Teilchenbeschleunigers Fair an einem Dipolmagneten. Damit werden Teilchenstrahlen auf ihre gewünschten Bahnen gebracht. Bild © picture-alliance/dpa
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Bauarbeiten an Teilchenbeschleuniger FAIR

hs 02.08.2024
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Der Griff nach den Sternen kommt immer näher. Beim Bau des neuen Teilchenbeschleunigers Fair in Darmstadt hat die Installation der eigentlichen Technik begonnen. Sieben Jahre nach dem Start des Projekts wird das Herzstück der Anlage gebaut, sie geht damit in die entscheidende Phase.

Ende 2027 sollen hier die ersten Experimente stattfinden und Ende 2028 mit dem neuen 1,1 Kilometer langen Beschleunigerring geforscht werden, sagte Jörg Blaurock, technischer Geschäftsführer des GSI Helmholtzzentrums für Schwerionenforschung und von Fair, am Freitag.

Auf dem Weg zur Lichtgeschwindigkeit

Die ersten tonnenschweren Magnete seien bereits in die bis zu 20 Meter tiefen Beschleunigertunnel gebracht und teilweise montiert worden. In der neuen Anlage sollen kleinste Teilchen auf 99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt werden. Dabei soll dann Materie erzeugt werden, wie sie sonst nur im Universum vorkomme.

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Die Teilchen werden demnach in einem Strahlenkanal - einem Vakuumrohr, das durch Magnetfelder stabilisiert wird - auf ihrer Bahn gehalten. Hierfür seien starke Magnete notwendig.

Forschung am Ursprung des Universums

Mit dem Ausbau des Beschleunigers erwarten Forschende aus aller Welt neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Universums vom Urknall bis heute. Indem die Teilchen auf Materialproben geschossen werden, können für einen kurzen Moment kosmische Materie am winzigen Aufprallpunkt erzeugt werden.

So sollen die Folgen des Urknalls untersucht und herausgefunden werden, wie neue Teilchen und Materie entstehen. Außerdem sollen praktische Anwendungen, wie die Verbesserung der Krebstherapie, erforscht werden.

Projekt deutlich teurer als erwartet

Ein solches Mammutprojekt hat seinen Preis. Ursprünglich war 2005 ein Budget von 1,3 Milliarden Euro veranschlagt worden. Heute sind dem Helmholzzentrum zufolge es stolze 3,3 Milliarden Euro.

Gründe für diese Erhöhung seien unter anderem die Corona-Pandemie, die Entwicklung der Baustoffpreise und Probleme mit den Lieferketten.

Redaktion: Emal Atif

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: dpa/lhe