Millionen-Unterschlagung Haftstrafe für spielsüchtigen Spielbank-Mitarbeiter
Er hatte einen Millionenbetrag aus dem Tresor der Bad Homburger Spielbank genommen und das Geld dann verspielt. Dafür muss ein spielsüchtiger Mitarbeiter der Spielbank jetzt in Gefängnis. Das Gericht kritisierte auch die Spielbank.
Ein Ex-Mitarbeiter der Bad Homburger Spielbank ist wegen Unterschlagung zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Das teilte das Landgericht Frankfurt am Montag mit. Der Mann hatte in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 1,8 Millionen Euro aus dem Tresor genommen und zum größten Teil in einer Spielbank verspielt haben.
Zwischenzeitliche Gewinne in Höhe von rund 700.000 Euro legte er in den Geldschrank zurück. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Jahre Haft für den 32-Jährigen beantragt.
Für den Angeklagten war es bereits der zweite Prozess. In einem ersten Prozess war der Mann zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte jedoch mit Erfolg Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt, der besonders die vom Gericht festgestellte verminderte Schuldfähigkeit kritisierte.
Krankhafte Spielsucht attestiert
Auch im zweiten Urteil wurde dem Angeklagten nun eine krankhafte Spielsucht und damit eine eingeschränkte Schuld- und Steuerungsfähigkeit attestiert. Wegen fehlender Kontrollen seien ihm die Taten zudem sehr einfach gemacht worden, hieß es in der Urteilsbegründung.
Der ohne weitere Qualifikationen als Assistent der Geschäftsführung tätig gewesene Angeklagte habe praktisch einen ungehinderten Zugang zu den Devisen- und Bargeldbeständen der Spielbank gehabt. Das Urteil vom Montag ist noch nichts rechtkräftig.
Sendung: hr-iNFO, 18.09.2023, 18 Uhr
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