Im Konvoi mitgefahren Scholz-Knuddler vom Frankfurter Flughafen angeklagt

Er fuhr auf der Autobahn einem Konvoi hinterher und umarmte dann Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Rollfeld des Frankfurter Flughafens: Der Kanzler-Knuddler ist jetzt angeklagt worden. Er stand offenbar stark unter Drogen - böse Absichten hatte er bei seiner Aktion nicht.

Scholz steht mit verkniffenem Gesichtsausruck vor einem Flugzeug mit Aufdruck Bundesrepublik
Olaf Scholz (SPD) vor einem Flugzeug der Flugbereitschaft der Luftwaffe (Archivbild) Bild © picture-alliance/dpa

Ein Mann, der unter Drogen auf der Autobahn einem Konvoi von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bis aufs Rollfeld am Frankfurter Flughafen hinterhergefahren ist, wird nun angeklagt. Ihm wird Gefährdung des Straßenverkehrs und Hausfriedensbruch vorgeworfen, wie ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft dem hr am Donnerstag bestätigte. Verschiedene Medien hatten darüber berichtet.

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Der Vorfall ereignete sich im Mai 2023: Auf dem Rollfeld stürmte der Angeklagte auf Scholz zu, schüttelte ihm die Hand und umarmte den Kanzler. Böse Absichten habe er nicht gehabt, glauben die Ermittler. Offenbar habe er gar nicht gewusst, wer in dem Konvoi mitfährt, den er zufällig auf der Autobahn entdeckt hatte.

Unter Drogeneinfluss halluziniert

Er sei so sehr unter Drogen gewesen, dass er offenbar halluzinierte: Zu seiner Tat habe er später gesagt, die Autos hätten auf ihn "so freundlich" gewirkt. Offenbar dachte er zwischenzeitlich auch, er habe seinen Cousin erkannt - weil der ein ähnliches Auto fahre. Der Mann stand unter Kokain- oder Crackeinfluss, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

Nach dem Vorfall hatte der ehemalige Personenschützer Rainer Schanz gegenüber dem hr gesagt, dass sich ein Auto einer solchen Fahrzeugkolonne anschließe, könne immer passieren. Aber dass eine Person so nah an den Kanzler herankommt, ohne dass die Personenschützer das verhindern, sei nicht zu entschuldigen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte nach dem Vorfall angekündigt, aufzuarbeiten, wie es zu der Sicherheitspanne kommen konnte. Ein solcher Fall sei "natürlich inakzeptabel", hieß es aus ihrem Ministerium.

Quelle: hessenschau.de