Mordverdacht Ermittler stellen tödlichen Raserunfall in Wiesbaden nach
Nach einem tödlichen Raserunfall in Wiesbaden haben die Ermittler den Vorfall mit baugleichen Autos nachgestellt. Bei dem Unfall im Oktober war ein 30 Jahre alter Mann gestorben. Ermittelt wird wegen Mordes.
Nach einem tödlichen Verkehrsunfall haben Ermittler am Donnerstagabend in der Nähe des Wiesbadener Hauptbahnhofs die genauen Umstände rekonstruiert. Bei dem Unfall im Oktober vergangenen Jahres war ein Mann mit seinem vollbesetztem Wagen mit rund 130 Stundenkilometern über eine rote Ampel gefahren. Er kollidierte mit einem entgegenkommenden Auto, das gerade abbiegen wollte. Der 30 Jahre alte Fahrer des verunglückten Wagens starb.
Der 24 Jahre alte Unfallverursacher und seine Beifahrer wurden schwer verletzt. Der Unfallverursacher sitzt mittlerweile wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Ermittler gingen ursprünglich davon aus, dass er sich an einem Autorennen beteiligte. Dieser Verdacht wurde mittlerweile fallen gelassen.
Angehörige erinnern an Verstorbenen
Seit 2020 können nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs Raser, die einen tödlichen Unfall verursachen, in Ausnahmefällen wegen Mordes belangt werden. Dabei muss ein gewisser Vorsatz nachgewiesen werden. Erkenntnisse dazu sollte in dem Wiesbadener Fall die Rekonstruktion des Unfalls liefern.
Polizeibeamte und Polizeischüler stellten dafür mit baugleichen Fahrzeugen Szenen der tödlichen Fahrt nach - einmal bei fließendem Verkehr und einmal ohne weiteren Verkehr. Die entsprechenden Zufahrtsstraßen wurden zeitweise gesperrt. Ziel war es unter anderem, herauszufinden, was die Fahrer und auch Zeugen bei den damaligen Lichtverhältnissen sehen konnten. Kameras und eine Drohne dokumentierten die Fahrt. Zu den Ergebnissen ist noch nichts bekannt.
Auch Angehörige des Opfers kamen zu der Rekonstruktion und gedachten des Verstorbenen. Der Wiesbadener war sechs Wochen vor dem Unfall zum ersten Mal Vater geworden.
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Sendung: hr-iNFO, 12.01.2023, 11.53 Uhr
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