Bekämpfung aus der Luft Mückenjäger starten entspannt in die Hubschraubersaison
Zum ersten Mal in diesem Jahr hebt der Hubschrauber der Kommunalen Schnakenbekämpfung ab. Viel ist noch nicht zu tun, denn bislang verlief das Frühjahr für die stechenden Plagegeister äußerst ungünstig. Doch das kann sich schnell ändern.
Die Mückenjäger sind wieder unterwegs: Am Dienstag ist die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) ihren ersten Einsatz mit dem Hubschrauber in diesem Jahr geflogen. Noch ist alles recht entspannt an der Schnakenfront.
Gegen 10 Uhr hob der Hubschrauber am Dienstag ab und drehte seinen Runden in der Nähe des Rheins über Groß-Gerau, Riedstadt (Groß-Gerau), Lampertheim und Biblis (beide Bergstraße). Eine kleine Runde, wie eine KABS-Sprecherin sagte: "Bedingt durch den trockenen März fallen die Flächen noch nicht so groß aus." Der Einsatz sei nach einem Tag beendet.
Schlechte Bedingungen für Larven
Das trockene und frostreiche Frühjahr habe die Entwicklung der sogenannten Sumpfwaldstechmückenlarven verlangsamt. Trotz der für Larven ungünstigen Bedingungen sei eine erste Bekämpfung per Hubschrauber aber nötig gewesen, teilte die KABS mit. Die Larven können sich bereits bei kalten Temperaturen entwickeln, heißt es.
Da sich die Sumpfwaldstechmücke vorwiegend an einem Ort aufhält und keine weiten Distanzen fliegt, sei eine Bekämpfung aber nur in einem Radius von rund 1,5 Kilometern rund um Ortschaften nötig.
Kontrolle zu Fuß
Momentan würden Mücken lediglich in den Bruchwälden bekämpft, weitere Hubschraubereinsätze seien vorerst nicht geplant. In den nächsten Tagen werde noch einmal zu Fuß kontrolliert und überprüft, ob das Bekämpfungsmittel gewirkt hat.
Auch wenn der Start in die Mückensaison entspannt verläuft, heißt das noch nicht, dass sich die schlimme Mückenplage aus dem vergangenen Jahr nicht doch wiederholen könnte. "Die Bedingungen können sich schnell ändern", sagt die KABS-Sprecherin.
Starke Regenfälle, Hochwasserlagen und steigende Temperaturen können vor allem die Auwälder entlang des Rheins in ein Larvenparadies verwandeln. "Dann kommt auch der Hubschrauber wieder zum Einsatz."
Helfende Hände gesucht
Wenige Kilometer weiter hat die KABS ein anderes Ziel ins Visier genommen. In Bürstadt (Bergstraße) treibt seit vielen Jahren die Asiatische Tigermücke ihr Unwesen. Sie ist etwas kleiner als die heimischen Stechmücken, hat ein schwarz-weiß gestreiftes Muster am ganzen Körper und sticht gerne mehrmals hintereinander. Sie gilt als Übertragerin von Krankheiten.
Für die Bekämpfung der Tigermücke in Bürstadt sucht die KABS noch Helferinnen und Helfer, die regelmäßig die potenziellen Brutstätten kontrollieren und gegebenenfalls mit einem biologischen Wirkstoff behandeln. Voraussetzungen sind vor allem Gewissenhaftigkeit, hohe Motivation und Lust, im Freien zu arbeiten – bevor es losgeht, gibt es eine Schulung.