Durchsuchung und Festnahmen in Münchhausen Ehepaar betrieb "Drogenlabor" und hatte scharfe Waffen griffbereit
Eine geladene Schrotflinte neben der Tür, in der Wand eine Axt und in der Scheune eine "Drogenküche": Ermittler haben bei einem Ehepaar im mittelhessischen Münchhausen jede Menge Waffen und Betäubungsmittel gefunden.
Bei einer Hausdurchsuchung in Münchhausen (Marburg-Biedenkopf) hat die Polizei rund zehn Kilo Drogen, mehr als 10.000 Euro Bargeld sowie 13 scharfe Schusswaffen und mehr als 1.700 Schuss Munition gefunden.
Straßenverkaufswert rund 120.000 Euro
Bei den Drogen handelt es sich überwiegend um Amphetamine, Marihuana und Haschisch mit einem Straßenverkaufswert von rund 120.000 Euro, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag mitteilten.
Nach verdeckten Ermittlungen durchsuchten die Beamten das Anwesen eines Ehepaars im Alter von 57 und 47 Jahren bereits am Montag. Die beiden Verdächtigen wurden festgenommen. Am Dienstag erließ das Amtsgericht Marburg Haftbefehle wegen Fluchtgefahr.
Eheleute bislang polizeilich nicht aufgefallen
Die bislang "polizeilich gänzlich unbekannten" Eheleute sollen mit Betäubungsmitteln gehandelt. Dafür hielten sie Schusswaffen "im unmittelbaren Zugriffbereich vor": Die Beamten fanden eine geladene abgesägte Schrotflinte griffbereit neben der Haustür. Eine Axt steckte demnach sofort erreichbar in einer Wand.
Eine scharfe, durchgeladene Pump-Gun und weitere einsatzbereite Schusswaffen lagen im Schlafzimmer und verteilt an anderen Stellen im Haus. Insgesamt zählte die Polizei bei den Beschuldigten sechs Langwaffen, fünf Kurzwaffen und zwei Luftdruckgewehre. Waffenrechtliche Erlaubnisse dafür konnten die Eheleute nicht vorweisen.
Kanister mit Chemikalien zur Drogenherstellung
In dem laut Polizei großen, verwinkelten und unübersichtlichen Gebäude mit Scheunen-Anbauten stießen die Ermittler auch auf ein eigens eingerichtetes "Drogenlabor" zur Herstellung synthetischer Rauschmittel. In der "Drogenküche" wurden zahlreiche Kanister mit den für die Herstellung der Betäubungsmittel notwendigen Chemikalien gefunden und sichergestellt. Die Chemikalien seien von den Beschuldigten lose und völlig ungesichert aufbewahrt worden.
Sendung: hr4, 03.03.2023, 14.30 Uhr
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