Nach Blockade von Flughafen Frankfurt Lufthansa will Schadenersatz von Letzter Generation

Die Blockade des Flughafens Frankfurt könnte die Klimaschützer der Letzten Generation teuer zu stehen kommen. Die Lufthansa fordert für den Ausfall von Flügen Schadenersatz - womöglich geht es um mehr als eine Million Euro.

Einsatzkräfte stehen am Frankfurter Flughafen, wo sich zwei Aktivisten festgeklebt haben.
Großeinsatz am Frankfurter Flughafen: Aktivisten der "Letzten Generation" haben sich festgeklebt. Bild © picture-alliance/dpa
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"Wir werden den uns entstandenen Schaden durch die Klimakleber auch in diesem Fall geltend machen", teilte ein Unternehmenssprecher der Lufthansa am Sonntag dem hr mit. Er bestätigte damit einen Bericht der Zeitung Bild am Sonntag (BamS), wonach Deutschlands größte Fluggesellschaft die Letzte Generation für deren Blockade des Flughafens Frankfurt am Donnerstagmorgen in Haftung nehmen wolle.

Dem Bericht der Sonntagszeitung zufolge geht es um mehr als eine Million Euro. Zur Schadenssumme machte der Lufthansa-Sprecher am Sonntag keine Angaben. Die Höhe des entstandenen Schadens werde derzeit noch ermittelt. Am Donnerstag fielen rund 270 Flüge aus, viele davon von der Lufthansa, die in Frankfurt ein Drehkreuz betreibt.

Höherer Schaden als bei früheren Blockaden

Die Lufthansa habe bereits nach Blockade-Aktionen in Hamburg, Düsseldorf und Berlin Geld von der Letzten Generation gefordert, berichtete der Sprecher weiter: "Dabei ist bereits jetzt absehbar, dass die Schadenssumme erheblich höher sein wird, denn in Frankfurt waren deutlich mehr Flüge und Passagiere betroffen, und es mussten mehr Flugzeuge zu anderen Flughäfen umgeleitet werden." Laut BamS-Bericht klagte die Fluglinie in den genannten drei Fällen auf Erstattung von 740.000 Euro Schaden.

Die Fluggesellschaft Condor erwägt ihrerseits Schadenersatzforderungen, wie ein Sprecher dem hr mitteilte.

Sieben Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation verschafften sich am frühen Donnerstagmorgen durch Zäune Zutritt aufs Flughafengelände und klebten sich an Zubringerstraßen zum Rollfeld und zu den Start- und Landebahnen fest. Eine weitere Person versuchte es erfolglos. Der Betrieb an Deutschlands größtem Flughafen kam für über zwei Stunden zum Erliegen und war den ganzen Tag über beeinträchtigt.

Umstrittene Klebeaktionen

Die Klebeaktionen der Klimaschützer sind stark umstritten. Tausende Menschen mussten etwa am Donnerstag - mitten in der Sommerurlaubszeit - länger auf ihre Flüge warten oder ihre Reisepläne komplett verschieben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Aktivisten wegen versuchter Nötigung, Hausfriedensbruchs und gemeinschaftlicher Sachbeschädigung. Eine Gefährdung des Flugverkehrs habe jedoch nicht vorgelegen.

Ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport sagte dem hr, man habe gegen die Eindringlinge "unmittelbar Strafanträge wegen Hausfriedensbruch und teilweise zusätzlich wegen Sachbeschädigung und Nötigung gestellt". Fraport prüfe außerdem, ob auch ihrerseits der Ausfall von Flügen ein Grund sei für Schadenersatzansprüche.

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Redaktion: Stephan Loichinger

Sendung: hr-iNFO,

Quelle: hessenschau.de