220.000 Euro erbeutet Nach Geldautomatensprengung: Verdächtiger an Autobahn-Raststätte geschnappt

Ermittler haben einen mutmaßlichen Geldautomatensprenger an einer Raststätte der A3 festgenommen. Er soll zwei Geldautomaten in Offenbach gesprengt und 220.000 Euro erbeutet haben. Bei der Explosion im Jahr 2023 war ein Mann verletzt worden.

Der Innenraum der Bankfiliale ist verwüstet, Trümmerteile liegen auf dem Boden.
Die verwüstete Bankfiliale nach der Geldautomatensprengung in Offenbach im Jahr 2023. Bild © Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt

Die Polizei hat am Mittwoch einen mutmaßlichen Geldautomatensprenger festgenommen, der in Offenbach bei einer Geldautomatensprengung rund 220.000 Euro Bargeld erbeutet haben soll. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Donnerstag mit.

Der Mann steht in Verdacht, gemeinsam mit weiteren Mittätern am frühen Morgen des 5. Mai 2023 zwei Geldautomaten am Stadion Bieberer Berg gesprengt zu haben.

360.000 Euro Sachschaden verursacht

Bei der Explosion wurde laut Generalsstaatsanwaltschaft ein Mann verletzt, der sich zum Zeitpunkt in den Büroräumen eines benachbarten Unternehmen aufgehalten hatte.

Bei der Sprengung der beiden Geldautomaten wurden die Innenräume der Bankfiliale stark beschädigt, der entstandene Schaden lag bei rund 360.000 Euro.

Auf A3 bei Erlangen festgenommen

Festgenommen wurde der 36-Jährige aus den Niederlanden an einer Raststätte der A3 bei Erlangen (Bayern). Eine Zivilstreife hatte ihn laut Generalstaatsanwaltschaft auf der Autobahn identifiziert.

Zuvor hatte das Amtsgericht Offenbach einen europäischen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Laut den Ermittlern bestand der Verdacht, dass er sich im europäischen Ausland verborgen halten könnte.

In seiner Gürteltasche fanden die Ermittler bei seiner Festnahme rund 8.800 Euro Bargeld. Dieses wurde sichergestellt. Der 36-Jährige befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Oftmals Banden aus Niederlanden verantwortlich

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt, die hessenweit die Ermittlungen von Geldautomatensprengungen übernimmt, sind derzeit insgesamt 17 mutmaßliche Geldautomatensprenger in Hessen in Untersuchungs- oder Auslieferungshaft.

Laut Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gehören viele Geldautomatensprenger zu kriminellen Organisationen aus den Niederlanden, die sich auf Geldautomatensprengungen spezialisiert haben.

Es sei eine "steigende Professionalisierung der oft hierarchisch organisierten Tätergruppierungen" zu erkennen, so die Ermittler. Von dem erbeutetem Bargeld würden Betäubungsmittel gekauft, die wiederum weiterverkauft würden.

2024 deutlich weniger Geldautomaten gesprengt

2024 sei die Zahl der Geldautomatensprengungen in Hessen allerdings "erheblich zurückgegangen", teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt mit.

Im vergangenen Jahr gab es demnach 24 Geldautomatensprengungen, bei 12 Geldautomatensprengungen konnte Geld erbeutet werden. 2023 wurden in Hessen noch 61 Geldautomatensprengungen erfasst, 40 Mal gelangten die Täter an das Geld.

Insgesamt wurden im Jahr 2024 über 740.000 Euro aus den Geldautomaten in Hessen gestohlen.

Sachschaden in Millionenhöhe

Der bei den Sprengungen entstandene Sachschaden ist deutlich höher: Die Generalstaatsanwaltschaft meldete Schäden in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro bei den insgesamt 24 Geldautomatensprengungen in Hessen.

17 Personen seien im vergangenen Jahr zu mehrjährigen Jugend- und Freiheitsstrafen verurteilt worden. Gegen Verdächtige, die einer kriminellen Organisation angehörten und nicht nach Jugendstrafrecht verurteilt wurden, verhängten Gerichte im vergangenen Jahr Freiheitsstrafen von fünf bis sieben Jahren für jede Geldautomatensprengung.