Trockener Frühling Der Regen kommt - als Tropfen auf den heißen Stein

Waldbrandgefahr, Niedrigwasser und verdorrte Böden: Hessen erlebt eine ungewöhnlich lange Trockenphase. Ab Samstagnacht ziehen nun erste Regen- und Gewitterwolken auf. Doch Wetter-Experten geben noch keine Entwarnung.

Mensch mit Regenjacke zieht sich im Regen die Kapuze über
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Bei milden Temperaturen bleibt es auch in den kommenden Tagen in Hessen: Den ganzen Samstag kann man bei höchstens 20 bis 24 Grad viel Sonne genießen, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit, dazu bleibe es trocken. Warm geht auch weiter - aber es wird nasser.

Schon in der Nacht auf Sonntag zieht eine Kaltfront aus dem Südwesten auf und bringt erste Schauer, wie Niko Renkosik aus der hr-Wetterredaktion erklärt. Diese würden sich tagsüber fortsetzen.

Einzelne Schauer seien vor allem in Nordhessen, im Nordwesten und im Taunus zu erwarten, dazu stellenweise Gewitter mit stürmischen Böen. Die Höchstwerte liegen bei 19 bis 21 Grad. Für viele in Hessen bleibe es allerdings auch am Sonntag noch trocken.

Regen-Hoffnung am Dienstag

Auch der Start in die neue Woche bleibt unbeständig. Am Montag wird es wolkig, lokal sind Schauer oder Gewitter möglich – dann könnten mehr Orte in Hessen betroffen sein. Die Temperaturen erreichen wieder bis zu 21 Grad.

Am Dienstag steigt bei ähnlichen Temperaturen die Regenwahrscheinlichkeit weiter an, es bleibt aber bei eher punktuellen Schauern oder Gewittern - "keine flächendeckenden Niederschläge", so Renkosik. Am Mittwoch gibt es Sonne, dichte Wolken und vor allem am Nachmittag und Abend wieder einzelne Schauer oder Gewitter, bei bis zu 24 Grad.

Zitat
Viele Städte in Hessen haben im April noch keinen Tropfen Regen gesehen. Zitat von Niko Renkosik, hr-Wetterexperte
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Hessenkarte mit unterschiedlichen Farbfeldern und einer Legende. Oberdrüber steht "Dürre im Oberboden"
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Rekord-Trockenheit seit Monaten

Nach einer extrem trockenen Wetterphase bedeutet der Regen zwar erste Entlastung – aber keine wirkliche Wende. Der März war der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 140 Jahren.

Schon im Februar sei es etwas zu trocken gewesen, so der hr-Wetterexperte. Der April war bislang sogar noch trockener. "Viele Städte in Hessen haben im April noch keinen Tropfen Regen gesehen", sagt Niko Renkosik.

Die Folge: ausgetrocknete Böden, kritische Pegelstände auf Rhein und Main und eine "drastisch erhöhte Waldbrandgefahr", wie Hessen Forst warnte. "Das, was jetzt an Regen kommt, reicht nicht aus, um die Trockenphase zu beenden. Es ist eher ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Renkosik.

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Aufmerksame Kinder verhindern Waldbrand im Vogelsberg

hs 08.04.2025
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Waldbrandgefahr bleibt bestehen

Weil die Schauer punktuell und kurz ausfallen, bleibe die Waldbrandgefahr bestehen. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette könne derzeit ausreichen, um ein Feuer zu entfachen. Derzeit herrscht vielerorts die Waldbrandstufe mittel bis hoch, wie Renkosik erklärt.

Die Ursache für die langanhaltende Trockenheit liege in einer stabilen Hochdrucklage über Skandinavien und der Nordsee, die über Wochen nur wenig Spielraum für Tiefdruckgebiete gelassen habe.

Wie lange die neue, etwas wechselhaftere Wetterlage anhält, sei noch unklar. Für eine echte Entspannung bei Böden, Pflanzen und Flüssen müsste es flächendeckend und über mehrere Tage hinweg regnen - das bleibt wohl vorerst aus.

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Redaktion: Emal Atif

Quelle: hessenschau.de