Trockener Frühling Der Regen kommt - als Tropfen auf den heißen Stein

Waldbrandgefahr, Niedrigwasser und verdorrte Böden: Hessen erlebt eine ungewöhnlich lange Trockenphase. Nun ziehen erste Regen- und Gewitterwolken auf. Doch Wetter-Experten geben noch keine Entwarnung.

Ein Fahrradfahrer fährt bei starkem Regen einen Feldweg im Nordwesten von Frankfurt entlang
Bild © picture-alliance/dpa

Nach dem sonnigen und fast sommerlichen Samstag in Hessen gibt es am Sonntag einen deutlichen Wetterwechsel. Eine Kaltfront aus dem Südwesten bringt erste Schauer, wie Niko Renkosik aus der hr-Wetterredaktion erklärt.

Einzelne Regenfälle seien vor allem in Nordhessen, im Nordwesten und im Taunus zu erwarten, dazu stellenweise Gewitter mit stürmischen Böen. Für viele in Hessen bleibe es allerdings auch am Sonntag noch trocken. Die Höchstwerte liegen bei 16 Grad in den höheren Lagen, in Teilen Südhessens bei 21 Grad.

Videobeitrag

Wetter in Hessen vom 12.04.2025

Moderatorin zeigt auf Wetterkarte
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Regen-Hoffnung am Dienstag

Auch der Start in die neue Woche bleibt unbeständig. Am Montag wird es wolkig, lokal sind Schauer oder Gewitter möglich – dann könnten mehr Orte in Hessen betroffen sein. Die Temperaturen erreichen wieder bis zu 21 Grad.

Am Dienstag steigt bei ähnlichen Temperaturen die Regenwahrscheinlichkeit weiter an, es bleibt aber bei eher punktuellen Schauern oder Gewittern - "keine flächendeckenden Niederschläge", so Renkosik. Am Mittwoch gibt es Sonne, dichte Wolken und vor allem am Nachmittag und Abend wieder einzelne Schauer oder Gewitter, bei bis zu 24 Grad.

Zitat
Viele Städte in Hessen haben im April noch keinen Tropfen Regen gesehen. Zitat von Niko Renkosik, hr-Wetterexperte
Zitat Ende
Hessenkarte mit unterschiedlichen Farbfeldern und einer Legende. Oberdrüber steht "Dürre im Oberboden"
Bild © hessenschau.de

Rekord-Trockenheit seit Monaten

Nach einer extrem trockenen Wetterphase bedeutet der Regen zwar erste Entlastung – aber keine wirkliche Wende. Der März war der trockenste seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 140 Jahren.

Schon im Februar sei es etwas zu trocken gewesen, so der hr-Wetterexperte. Der April war bislang sogar noch trockener. "Viele Städte in Hessen haben im April noch keinen Tropfen Regen gesehen", sagt Niko Renkosik.

Die Folge: ausgetrocknete Böden, kritische Pegelstände auf Rhein und Main und eine "drastisch erhöhte Waldbrandgefahr", wie Hessen Forst warnte. "Das, was jetzt an Regen kommt, reicht nicht aus, um die Trockenphase zu beenden. Es ist eher ein Tropfen auf den heißen Stein", sagt Renkosik.

Videobeitrag

Aufmerksame Kinder verhindern Waldbrand im Vogelsberg

hs 08.04.2025
Bild © hessenschau.de
Ende des Videobeitrags

Waldbrandgefahr bleibt bestehen

Weil die Schauer punktuell und kurz ausfallen, bleibe die Waldbrandgefahr bestehen. Schon eine achtlos weggeworfene Zigarette könne derzeit ausreichen, um ein Feuer zu entfachen. Derzeit herrscht vielerorts die Waldbrandstufe mittel bis hoch, wie Renkosik erklärt.

Die Ursache für die langanhaltende Trockenheit liege in einer stabilen Hochdrucklage über Skandinavien und der Nordsee, die über Wochen nur wenig Spielraum für Tiefdruckgebiete gelassen habe.

Wie lange die neue, etwas wechselhaftere Wetterlage anhält, sei noch unklar. Für eine echte Entspannung bei Böden, Pflanzen und Flüssen müsste es flächendeckend und über mehrere Tage hinweg regnen - das bleibt wohl vorerst aus.

Redaktion: Emal Atif

Sendung: hr-fernsehen, hessenwetter,

Quelle: hessenschau.de