Nach Lockdowns und viel Homeoffice Wieder mehr Einbrüche in Wohnungen und Häuser

Während der Corona-Pandemie waren die Menschen meist zuhause, Einbrecher hatten es schwer. Für dieses Jahr rechnet das Innenministerium wieder mit mehr Delikten. Die schwierigste Zeit komme jetzt.

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"Wir bleiben zuhause" - so lautete das wichtigste Motto zu Hochzeiten der Corona-Pandemie. Dass die Menschen mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbrachten, lag auch an den Begleitumständen: Zeitweise blieben Geschäfte, Restaurants und Kinos geschlossen, Veranstaltungen fielen aus. Viele stiegen, wenn möglich, auf die Arbeit im Homeoffice um.

Für Kriminelle boten sich dadurch weniger Gelegenheiten, unbemerkt in Wohnungen und Häuser zu gelangen. Das schlägt sich auch in der Statistik nieder: Im Jahr vor der Corona-Pandemie, 2019, registrierte die Polizei noch rund 6.770 Einbrüche, wie das Innenministerium am Freitag mitteilte. 2020 sank die Zahl auf knapp 5.170, im vergangenen Jahr wurden nur noch 3.860 Einbrüche gemeldet. Pro 100.000 Einwohner seien damit 61 Einbrüche in Wohnungen verübt worden.

Dieses Jahr wieder mehr Einbrüche

Schon seit 2017 ist laut Ministerium ein anhaltender Rückgang zu erkennen, dieser sei neben konsequenter Polizeiarbeit auch den Pandemie-Effekten geschuldet. 2017 wurden noch mehr als doppelt viele Einbrüche begangen wie im vergangenen Jahr - damals waren es knapp 8.290.

Einen weiteren Rückgang wird es in diesem Jahr voraussichtlich nicht geben. Für 2022 sei ein steigender Trend der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr zu erkennen, heißt es in der Mitteilung. Genaue Zahlen wird allerdings erst die Kriminalstatistik liefern können, die Anfang 2023 vorgestellt wird.

Dass es nun wieder vermehrt zu Einbrüchen kommt, führt das Ministerium unter anderem darauf zurück, dass nun wieder mehr Menschen zum Arbeiten das Haus verlassen. "Täter nutzen Abwesenheiten von zu Hause, da unbeleuchtete Räume, leere Carports oder Garagen, Rückschlüsse auf die An- und Abwesenheit der Bewohner geben."

Beginn der dunklen Jahreszeit

Mit Blick auf die Zeitumstellung am kommenden Sonntag - und damit verbunden der früheren Dunkelheit - kündigt das Ministerium verstärkte Kontrollen an. Zusätzlich will man mit "offenen und verdeckten Fahndungsaktionen" gegen Einbrecher vorgehen. Es gehe dabei nicht nur um die entstandenden Sachschäden, so Innenminister Peter Beuth (CDU). "Sie hinterlassen auch verängstigte Menschen, die sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen."

Die hessische Polizei werde weiter präventiv informieren und mit "intelligenten IT-Lösungen" und länderübergreifenden Kooperationen weiter konsequent gegen Einbruchdiebstahl vorgehen, kündigte er an. Die Aufklärungsquote sei die beste aller Zeiten. Diese liegt, wie ein Blick in die aktuellste Kriminalstatistik für das Jahr 2021 zeigt, bei rund 21 Prozent - einer von fünf Einbrüchen wird also aufgeklärt.

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Quelle: hessenschau.de/Tanja Stehning