Nach Standortschließung Stadt Kassel will Wintershall Dea-Gebäudekomplex für Technisches Rathaus kaufen

Die Stadt Kassel will das frei werdende Gebäude des Gaskonzerns Wintershall Dea kaufen. Dort soll ein neuer Standort für die Stadtverwaltung entstehen, zusätzlich zum Rathaus.

Ein großer Gebäudekomplex mit mehreren unterschiedlich hohen Gebäudeteilen. Die Fassaden sind grau mit vielen Fenstern.
Hier möchte die Stadt Kassel ihr Technisches Rathaus unterbringen. Bild © Stefanie Küster/hr
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Gaskonzern raus - Rathaus rein?  Die Stadt Kassel will das Gebäude von Wintershall Dea in der Friedrich-Ebert-Straße kaufen. Dort soll ein neuer großer Standort für die Stadtverwaltung entstehen, zusätzlich zum Rathaus.  

Der Gebäudekomplex soll als Standort für das Technische Rathaus genutzt werden, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Demnach würden Bereiche wie Stadtplanung, Bauaufsicht und weitere Abteilungen einziehen. Zunächst hatte die Stadt geplant, hierfür ein Gebäude am Rande der Innenstadt zu beziehen. 

Gespräche haben bereits stattgefunden 

Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) erklärte, dass die Stadt bereits mit Wintershall Dea gesprochen habe. Das Gebäude sei zentral gelegen, sodass Bürgerinnen und Bürger wichtige Dienstleistungen an einem Ort erhalten könnten.  

Dazu biete der Standort ausreichend Fläche für alle technischen Ämter der Stadt. Zusätzlich sollen zwei unbebaute Flächen erworben werden, die Potenzial für künftige Entwicklungen bieten. Darüber hatte bereits die HNA berichtet. 

Gaskonzern begrüßt die Pläne der Stadt 

Die BASF-Tochter Wintershall Dea war im September 2024 an den britischen Ölkonzern Harbour Energy verkauft worden. Von ursprünglich 500 Mitarbeitern in Kassel waren nur 28 geblieben. Das Gebäude steht seitdem zum größten Teil leer.

Auch Wintershall Dea findet die Idee offenbar gut. Dem Unternehmen ist wichtig, dass die Immobilie nach dem Auszug der Firma sinnvoll weiter genutzt wird, heißt es in der Mitteilung der Stadt. 

Demnach teilte Wintershall Dea Geschäftsführer Stefan Schnell mit, es läge dem Unternehmen am Herzen, "das Gebäude auch zukünftig für die Region zu sichern".    

20.000 Quadratmeter Nutzfläche  

Der Gebäudekomplex unweit der Stadthalle hat eine Nutzfläche von über 20.000 Quadratmetern. Wintershall würde weiterhin Räume in dem Gebäude nutzen, die über einen eigenen Eingang verfügen, hieß es.

Ob die Stadt das Gelände wirklich kaufen wird, entscheidet zunächst der Grundstücksausschuss am 12. Februar, bevor die Stadtverordnetenversammlung am 24. Februar eine endgültige Entscheidung trifft.

Wenn die Stadtverordneten zustimmen, könnte das Gebäude bereits zum Oktober den Eigentümer wechseln. Zu einem möglichen Kaufpreis gibt es keine Angaben.

Redaktion: Stefanie Küster

Sendung: hr4,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe