Ab Januar 2025 Neue Jugendherberge zieht in altes Kloster Höchst

Während anderswo Jugendherbergen schließen, erhält Höchst im Odenwald bald eine neue: Die evangelische Kirche verpachtet zu diesem Zweck ein ehemaliges Klostergebäude. Beide Seiten sollen profitieren.

Ein weißes Gebäude umfasst einen grünen Innenhof.
Noch ein Kloster, bald die neue Jugendherberge in Höchst. Bild © EKHN/Thomas Ott
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Das traditionsreiche, ehemalige Kloster in Höchst im Odenwald wird zur Jugendherberge. Das Jugendherbergswerk Hessen sprach am Mittwoch von einem neuen "Juwel im Süden Hessens". Als Jugendherberge stehe das Kloster Höchst künftig allen für Veranstaltungen wie Gruppenreisen, Tagungen und Familienurlaube offen, hieß es.

Das Jugendherbergswerk pachtet das Gebäude von der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Der Vertrag laufe ab 1. Januar 2025 für zunächst zehn Jahre, teilte die EKHN in Darmstadt mit. Es bestehe eine Option auf Verlängerung. Buchungen würden bereits entgegengenommen.

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Kirchensynode beschloss Verpachtung

Das ehemalige Kloster war zuletzt eine kirchliche Bildungsstätte, die mehr als 100 Übernachtungsgästen Platz bot. "Ich bin sehr froh, dass das Kloster und das Klosterteam nun sichere Zukunftschancen haben", sagte die Geschäftsführerin der Evangelischen Tagungshäuser in Hessen, Annette Frenz.

Den bisherigen Hauptnutzern wie der Evangelischen Jugend in Hessen und Nassau (EJHN), Dekanaten und Kirchengemeinden ebenso wie Schulklassen werde das Haus weiter offen stehen, teilte die EKHN mit.

Jugendherbergen in Hessen

Das Jugendherbergswerk Hessen betreibt derzeit 27 eigene sowie zwei Partner-Jugendherbergen im Bundesland. 2023 verzeichnete der Verband insgesamt rund 623.000 Übernachtungen - ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (rund 631.000 Übernachtungen).

Die Kirchensynode der EKHN hatte auf ihrer Tagung im vergangenen April beschlossen, die Jugendbildungsstätte "Kloster Höchst" zu verpachten. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion über die Zukunft des Klosters. Bereits 2021 hatte die Synode beschlossen, aus Spargründen den Tagungsbetrieb einzustellen, 2023 hatte sie den Beschluss gegen den Protest der Jugend bestätigt.

Im 12. Jahrhundert gegründet

Das Areal wurde im zwölften Jahrhundert als Kloster der Augustinerinnen durch die Abtei Fulda gegründet. Es bestand bis ins 16. Jahrhundert und wurde dann in einen evangelischen Klosterfonds umgewandelt. Seit 1957 gehört der Bau der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Zuletzt hatte mit der Burg Hessenstein in Vöhl-Ederbringhausen (Waldeck-Frankenberg) Hessens älteste Jugendherberge schließen müssen. Grund waren die rückläufigen Buchungen. Die Herbergen klagen zudem über einen Investitionsstau von 70 bis 100 Millionen Euro, der nach Angaben des Jugendherbergswerks in den kommenden 20 Jahren abgebaut werden soll.

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Sendung: hr3,

Quelle: mit Informationen von Max Kleemann, hessenschau.de, epd, KNA