Gemischte Jahresbilanz und freudige Aussichten Opel-Zoo erwartet lang ersehnten Nachwuchs bei den Elefanten
Trotz eines leichten Besucherrückgangs hat der Opel-Zoo eine positive Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Zahlreiche neue Tiere wurden in Kronberg heimisch. Und jetzt deutet sich spektakulärer Nachwuchs an.
Schlechtes Wetter hat dem Opel-Zoo in Kronberg (Hochtaunus) im vergangenen Jahr einen Rückgang der Besucherzahlen beschert.
Wie der Tierpark am Mittwoch mitteilte, kamen im Jahr 2023 insgesamt 557.045 Besucher. Das sei zwar ein Rückgang von 7,8 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2022. Damals schloss der Opel-Zoo mit 601.046 Tagesbesuchern das bisher bestbesuchte Jahr seit Bestehen ab. Dennoch wertete der Zoo die aktuellen Zahlen als "gutes Gesamtergebnis".
Besonders gut von Jahreskarteninhabern genutzt
Grund für den Rückgang sei "vor allem das schlechte Wetter im März und in den Herbstferien Ende Oktober" gewesen, so der Tierpark.
Insgesamt hätten die Besuche mit Tageskarten elf Prozent unter dem Vorjahresergebnis gelegen. Bei den Besuchen mit Jahreskarten sei wie bereits im Vorjahr ein Zuwachs von 3,6 Prozent verzeichnet worden.
Nachwuchs bei den Elefanten
Besonders erfreut ist der Zoo über den erwarteten Nachwuchs bei den Afrikanischen Elefanten: Die 18-jährige "Kariba" ist bereits in der 25. Woche trächtig.
Der errechnete Geburtstermin ist im Sommer 2025, die Tragezeit bei Afrikanischen Elefanten beträgt 22 Monate. Vater ist der Elefantenbulle "Tamo". Es wäre die erste Elefantengeburt im Opel-Zoo seit dem 15. April 1968.
Herde um zwei Elefanten erweitert
Die anstehende Geburt ist auch Teil der Bemühungen des Zoos, die Zucht bedrohter Arten voranzutreiben und die Kronberger Elefantenherde zu erweitern. In diesem Zusammenhang bezeichnet der Zoo die Ankunft der beiden Afrikanischen Elefanten "Cristina" und "Neco" im Juni 2023 als "großen Meilenstein".
Nach einer Eingewöhnungsphase hätten sich die fünf Elefanten im Oktober erstmals gemeinsam in der Außenanlage aufgehalten. Die Chemie zwischen den Tieren schien laut Tierpark zu stimmen.
"Timon" und "Kimia" Teil der neuen Giraffen-Gruppe
Auch bei den Giraffen hat sich nach Angaben des Zoos einiges geändert. So wurde der Fokus stärker auf die Züchtung der Netzgiraffe statt der Rothschildgiraffe gelegt. Denn die Netzgiraffe sei stärker gefährdet.
Entsprechend hätten unter anderem zwei Rothschild-Giraffen den Zoo verlassen, dafür hätten seit 2021 insgesamt drei Netzgiraffen vorübergehend ihr neues Zuhause in Kronberg gefunden. Zuletzt seien Netzgiraffenbulle "Timon" und die Kuh "Kimia" eingetroffen und nun Teil der dreiköpfigen Zuchtgruppe.
Regenwald-Terrarium für Schrecklichen Pfeilgiftfrosch
Neuerungen gab es auch bei den Aquarien. Im Frühjahr wurde das Seewasserbecken erneuert. Dort wachse seither eine neues Korallenriff heran.
Zudem wurde das Nachbarbecken zu einem Regenwald-Terrarium umgestaltet. Hier wurden zwei bedrohte südamerikanische Froscharten angesiedelt, der Schreckliche Pfeilgiftfrosch und der El-Oro-Blattsteiger. Auch hier hofft der Zoo auf Zuchterfolge.
Suche nach weiterem Zoo-Personal
Sorgen bereitet dem Direktor des Opel-Zoos, Thomas Kauffels, die Personalsituation. "Wir haben das erste Mal auf längere Sicht Probleme, Stellen zu besetzen", sagte Kauffels. Tierpfleger würden nun europaweit angeworben, außerdem bilde der Zoo vermehrt junge Menschen aus. Zudem würden auf dem Zoogelände Betriebswohnungen gebaut.
Insgesamt leben in dem Opel-Zoo fast 1.790 Tiere. Er ist nach eigenen Angaben der einzige Zoo in Deutschland, der nicht subventioniert wird.
Sendung: hr-iNFO, 07.02.2024, 16 Uhr
Redaktion: Anikke Fischer