Leuchtend buntes Himmelsphänomen Polarlichter in der Nacht zum Sonntag erwartet

Zum wiederholten Mal könnten am Wochenende Polarlichter das Firmament über Hessen in leuchtende Farben tauchen. Die Chancen dafür sind laut einer Expertin zwar eher mäßig. Trotzdem rät sie dazu, die Augen offenzuhalten.

Pinker Himmel über schattierten Häusern.
Dieses spektakuläre Naturschauspiel war in Butzbach in der Wetterau zu sehen (Archivbild). Bild © Johannes Römhild
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Das lila-pinke Leuchten am Himmel zeigte sich bereits in der Nacht zum Montag über Hessen. Wer die Polarlichter Anfang der Woche verpasst hat, darf sich nun auf eine zweite Chance freuen: In der Nacht von Samstag auf Sonntag könnten sie in Deutschland erneut sichtbar werden, wie die Vereinigung der Sternfreunde in Heppenheim an der Bergstraße am Freitag berichtete.

"Es gibt eine Vorwarnung, dass man die Augen offen halten sollte", sagte Carolin Liefke von der Vereinigung. Besonders spektakulär werde es in Deutschland aber vermutlich nicht. Die größte Wahrscheinlichkeit bestehe in Schleswig-Holstein und in Skandinavien.

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Chancen liegen bei höchstens 40 Prozent

In den weiter südlich gelegenen Teilen von Deutschland würden die Chancen, Polarlichter zu sehen, etwa bei 30 bis 40 Prozent liegen. "Überraschungen sind aber immer drin", so Liefke.

Die beste Uhrzeit, um die Augen in Richtung Norden offenzuhalten, ist demnach gegen Mitternacht. Wichtig werde sein, wie viel Sonnenteilchen nach der jüngsten Eruption zur Erde gelangen.

Hoffen auf Wolkenlücken

Zumindest die Wetterverhältnisse spielen mit: Nach einem eher trüben Start in den Tag klart der Himmel laut hr-Wetterredaktion im Laufe des Tages auf. Ein kurzes Zwischenhoch sorgt insbesondere in Südhessen bis in den Sonntag für Wolkenlücken.

Ist der Himmel in der Nacht tatsächlich klar, beobachtet man die Polarlichter in Richtung Nordhorizont - und idealerweise fernab von künstlichen Lichtquellen, rät Liefke: "Man sollte sich nicht unter die nächste Straßenlaterne stellen, sondern möglichst weit weg von der Stadt."

So entstehen Polarlichter

Ursache für das Phänomen sind Sonneneruptionen, bei denen es zu einem sogenannten koronalen Masseauswurf Richtung Erde kommt. Dieser besteht aus Elektronen, Protonen und Atomkernen.

Weil Bestandteile des Plasmas elektrisch geladen sind, wirken sie im Wechsel mit dem Erdmagnetfeld und stauchen es quasi zusammen. Durch magnetische Kurzschlüsse im Schweif des Erdmagnetfeldes werden Teilchenströme in die Polarregionen erzeugt, die die Luftteilchen zum Leuchten anregen. So erscheint der Himmel grün oder rot.

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Sendung: hr4, 10.11.2023, 15.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe