Mordvorwurf Prozess um tödliche Schüsse in Rüsselsheim
Ein Mann soll auf offener Straße in Rüsselsheim einen 45-Jährigen erschossen haben. Dafür muss er sich nun vor Gericht wegen Mordes verantworten. Die Staatsanwaltschaft vermutet verletzte Ehre als Motiv.
Vor dem Darmstädter Landgericht hat am Donnerstag der Prozess gegen einen 41 Jahre alten Mann begonnen. Der Vorwurf lautet auf Mord.
Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft am 22. April 2024 in der Rüsselsheimer Waldstraße aus verletzter Ehre vor einem Lokal mehrfach auf einen 45-Jährigen geschossen haben. Dieser starb wenige Tage später im Krankenhaus. Laut Anklage sollen die beiden Männer im Vorfeld der Tat schon mehrfach heftig gestritten haben.
Angeklagter: "Er war ein böser Mensch"
Zum Prozessauftakt gab der 41 Jahre alte Angeklagte die Tat zu. Die Begründung blieb allerdings unklar. Das Opfer sei "ein böser Mensch" gewesen, sagte der Angeklagte mehrfach. Er habe allerdings nie vorgehabt, den Mann zu töten, betonte er.
Im Laufe des ersten Verhandlungstages wurden außerdem mehrere Zeugen angehört. Dabei ging es vor allem darum, den genauen Tathergang zu rekonstruieren.
Europaweiter Haftbefehl wegen Mordes
Der Täter war vor einem Jahr vom Tatort geflohen, nach ihm wurde zeitweise auch mit einem Hubschrauber gesucht. Einen Monat später wurde der Angeklagte dann in Schweden festgenommen und im Juni nach Deutschland ausgeliefert.
Der Festnahme des Mannes ging eine intensive Ermittlungsarbeit voraus. Über 30 Beamtinnen und Beamten ermittelten in dem Fall. Dabei erhärtete sich der Verdacht, dass der Beschuldigte sich ins Ausland abgesetzt haben könnte. Die Staatsanwaltschaft Darmstadt erwirkte deshalb einen europaweiten Haftbefehl wegen Mordes.
Für das Verfahren sind bislang sieben Verhandlungstage angesetzt. Am 6. Mai soll der Prozess fortgesetzt werden.