Landgericht Limburg Prozess um getötete und verbrannte Frau
Ein 24-Jähriger muss sich wegen Mordes vor Gericht verantworten. Er soll mit zwei anderen im mittelhessischen Haiger eine Bekannte auf brutale Weise umgebracht haben. Das Verbrechen flog erst ein Jahr später auf.
Angeklagt vor dem Landgericht Limburg sind zwei 24 und 25 Jahre alte Männer und eine 21-jährige Frau. Der Hauptangeklagte ist der 24-Jährige aus Dillenburg. Er soll im Februar 2023 eine drei Jahre ältere Frau umgebracht haben, nachdem er sie zusammen mit seiner damaligen Freundin auf eine Wiese im benachbarten Haiger-Weidelbach (Lahn-Dill) gelockt hatte.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft erschlug er dort die Frau, die aus Dillenburg-Frohnhausen stammte. Zuvor sollen die drei versucht haben, die Frau in einem Lagerfeuer auf der Wiese zu verbrennen, wobei der 25-Jährige während der Tat geflüchtet sei. Die Leiche verbrannten die beiden anderen Angeklagten der Anklageschrift zufolge.
Die drei Angeklagten äußerten sich zum Prozessbeginn am Dienstag zunächst nicht. Der Hauptangeklagte und die mutmaßliche Komplizin kündigten jedoch Einlassungen zu einem späteren Zeitpunkt an.
Hinweis auf Gewalttat erst nach Monaten
Die Ermittler vermuten hinter der Gewalttat mehrere unterschiedliche Motive: Verdeckung von Drogengeschäften, Eifersucht und Zurückweisung sexueller Avancen. In Bezug auf den vermuteten Haupttäter lautet die Anklage auf heimtückischen Mord. Die Tat hätten die Beschuldigten gemeinsam vertuscht, indem sie über das Handy der Getöteten Nachrichten in ihrem Namen verschickten.
Die Ermittler kamen dem Verbrechen erst ein knappes Jahr später auf die Spur. Kurz vor Weihnachten 2023 meldeten sich zwei Bekannte bei der Polizei mit dem Hinweis, seit Monaten nichts mehr von der 26-Jährigen gehört zu haben. Im Januar 2024 nahm die Polizei den damals 23-Jährigen fest. Derzeit sitzen alle drei Beschuldigte in Untersuchungshaft.