Nach Streit zwischen zwei Männern Prozess um tödliche Schüsse in Fulda: Angeklagter schweigt
Vor dem Landgericht Fulda hat am Dienstag der Totschlagsprozess gegen einen Mann begonnen, der einen Bekannten nach einem Streit erschossen haben soll. Die Leiche wurde auf einem Gehweg am Aschenberg gefunden. Der Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen.
Der Verteidiger des Angeklagten erklärte zu Prozessbeginn am Dienstag, sein Mandant werde sich zunächst nicht zur Sache äußern, im Laufe des Verfahrens aber die Täterschaft bestreiten.
Laut Anklage feuerte der damals 37 Jahre alte Tatverdächtige am frühen Morgen des 12. April 2023 auf der Straße im Fuldaer Stadtteil Aschenberg insgesamt fünf Schüsse ab - vier trafen das Opfer, einen 38-Jährigen.
Das Opfer verblutete noch am Tatort auf einem Fußweg. Der Mann sei - so teilte es die Polizei im April mit - an inneren und äußeren Verblutungen gestorben.
Streit zwischen den Männern
Den Ermittlungen zufolge war es zuvor in der Wohnung eines Bekannten zu einem heftigen Streit zwischen den beiden Männern gekommen. Worum es dabei ging, ist noch unklar.
Der Angeklagte habe sich dann aus einem Abstellraum in der Fuldaer Innenstadt eine Pistole beschafft und sei zurückgekehrt - dann habe er die Schüsse in den Bereich des Torsos abgefeuert.
Der Verdächtige wurde am Abend nach der Tat in der Innenstadt von Fulda festgenommen - seit seiner Festnahme sitzt er in Untersuchungshaft.
Ein Passant hatte den Toten entdeckt und die Polizei alarmiert. Die Einsatzkräfte fanden die Leiche auf dem Fußweg liegend im Bereich der Adenauerstraße am Aschenberg.
Staatsanwalt rechnet mit Indizienprozess
Anwalt Christian Celsen sagte am Dienstag, es habe sich um schwierige Ermittlungen "in einem von Alkohol geprägten Milieu" gehandelt.
Die von der Staatsanwaltschaft zusammengetragenen Beweise sind seiner Ansicht nach dünn, die Anklage nannte er eine "Arbeitshypothese". Er beantragte Akteneinsicht in ein abgetrenntes Verfahren, das sich gegen einen ebenfalls in den Streit verwickelten Mann richtet.
Staatsanwalt Andreas Hellmich erklärte dagegen nach dem Ende des ersten Prozesstags, es gebe eine Fülle von Beweisen und einen hinreichenden Tatverdacht. Deswegen sei das Verfahren eröffnet worden. Unmittelbare Tatzeugen gebe es nicht, es sei mit einem Indizienprozess zu rechnen. Zunächst sind bis Ende März noch 18 weitere Termine angesetzt.
Sendung: hr-iNFO, 9.1.2024, 6 Uhr
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