Im Main-Taunus-Kreis beraubt und verletzt Fünf Jugendliche nach Überfall-Serie auf queere Menschen festgenommen

Die Polizei hat nach einer Serie von Überfällen auf queere Menschen im Main-Taunus-Kreis fünf Jugendliche festgenommen. Sie sollen ihre Opfer über Dating-Portale in Hinterhalte gelockt haben.

Regenbogenflagge vor dunklen Wolken
Die Regenbogenflagge als Symbol für die Vielfalt verschiedener Lebensformen und sexueller Ausrichtungen - sowie der Toleranz. Bild © picture alliance / ZB | Sascha Steinach

Mindestens acht queere Menschen wurden in den vergangenen Monaten im Main-Taunus-Kreis überfallen, wie die Staatsanwaltschaft Wiesbaden und das Polizeipräsidium Westhessen am Dienstag mitteilten.

Fünf männliche Jugendliche wurden am Freitag festgenommen. Sie stünden im Verdacht, für eine Raub-Serie und Fälle von gefährlicher Körperverletzung verantwortlich zu sein. Dabei suchten sie sich offenbar gezielt queere Menschen als Opfer aus.

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Über Dating-Portale zu Treffpunkten gelockt

"Mittels Dating-Portalen wurden die Opfer zu Treffpunkten gelockt und anschließend aufgrund ihrer sexuellen Identität in einem Hinterhalt ausgeraubt und teilweise körperlich schwer angegangen", heißt es in der Mitteilung. Über die Schwere der Verletzungen machten die Behörden keine Angaben.

Bei den Dating-Portalen handelt es sich um Online-Plattformen für queere Menschen, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Wiesbaden auf hr-Nachfrage sagte.

"Möglicherweise weitere Taten"

Alter und Herkunft von Opfern und Verdächtigen sowie Tatorte nannten Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. Von Jugendlichen sprechen sie in der Regel bei 14- bis 17-Jährigen.

"Möglicherweise wurden weitere Taten bislang nicht bei der Polizei angezeigt", heißt es weiter. Die Ermittler appellieren daher an mögliche weitere Opfer, sich bei der Polizei zu melden.

Spezielle Polizei-Anlaufstellen

Das Polizeipräsidium Westhessen erinnert aus diesem Anlass daran, dass es dort "seit 2010 eine spezielle nebenamtliche LSBT*IQ-Ansprechstelle (für Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und intergeschlechtliche sowie queere Personen)" gebe. Sie stehe queeren Vereinen und Institutionen sowie Opfern LSBT*IQ-feindlicher Straftaten "vertrauensvoll und vorurteilsfrei" zur Verfügung.

Auch die übrigen Polizeipräsidien in Hessen haben solche Ansprechpersonen. Zu ihren Aufgaben gehört es nach eigenen Angaben, Opfer von LSBT*IQ-feindlichen Straftaten zu beraten und zu unterstützen.

Redaktion: Christian Albrecht

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de