Rebhuhn am Morgen Marburger schießt Naturfoto des Jahres
Seit seiner Jugend interessiert sich Christian Höfs aus Marburg für Vögel und für die Fotografie. Jetzt ist eines seiner Bilder ausgezeichnet worden. Seine Aufnahme eines Rebhuhns wurde zum Naturfoto des Jahres gekürt.
Von Vögeln ist Christian Höfs schon fasziniert, seit er nach der Schule Freiwilligendienst an der Nordsee leistete. "Als im Frühjahr die Vogelschwärme ins Wattenmeer zurückkamen, hat es mich total gepackt", erzählt der 34-Jährige. Zu jener Zeit habe er auch angefangen, sich näher mit der Fotografie zu befassen.
Auf Augenhöhe mit dem Rebhuhn
Seine beiden Leidenschaften haben dem Marburger jetzt eine Auszeichnung beim Wettbewerb "Naturfotograf des Jahres" der deutschen Gesellschaft für Naturfotografie (GDT, früher: Gesellschaft Deutscher Tierfotografen) eingebracht. Seine Aufnahme von einem Rebhuhn auf einer Brachfläche bei Marburg gewann den ersten Preis in der Kategorie Vögel.
Eigentlich sei er frühmorgens auf der Suche nach Blaukehlchen gewesen, berichtet Höfs, als er plötzlich das Rebhuhn entdeckte. "Weil Rebhühner sehr scheu sind, habe ich mich flach auf den Bauch gelegt und mich langsam herangerobbt." Das Tier habe sich als "unfassbar zutraulich" erwiesen. So sei die Aufnahme auf Augenhöhe mit dem seltenen Vogel entstanden.
Tagelang durch die Wildnis Lapplands
Die Jury hat das wohl überzeugt, wenngleich sich Höfs überrascht zeigt. "Der Aufwand war jetzt nicht so groß. Und künstlerisch ist das Bild auch nicht so anspruchsvoll", sagt er bescheiden. Für gewöhnlich legt er sich nämlich viel mehr ins Zeug.
Immer wieder ist Höfs in Lappland unterwegs, schießt dort Bilder von seltenen Vogelarten und anderen Tieren. Dazu stapft er oft tagelang von ganz früh bis sehr spät durch die Wildnis. "Dort gibt es viele Mücken, und das Wetter ist meist schlecht", erzählt er. "Das ist eine ganz andere Herausforderung."
"Das ist eine Wahnsinnsauszeichnung"
Als ehrenamtlicher Mitarbeiter beim Naturschutzbund NABU setzt sich der Marburger sehr für den Naturschutz ein. Hauptberuflich arbeitet er in einem Planungsbüro. Auch dort ist er mit Renaturierungsprojekten und Umweltplanung beschäftigt.
Bei der jetzigen Auszeichnung mag auch die Gefährdungssituation des Rebhuhns eine Rolle gespielt haben, mutmaßt Höfs. Nichtsdestotrotz freut sich der leidenschaftliche Hobbyfotograf riesig über den ersten Preis bei dem, wie er sagt, sehr renommierten Wettbewerb. "Das ist eine Wahnsinnsauszeichnung."
Brachschwalbe steht oben auf der Wunschliste
Als "Preisgeld" werde es seines Wissens einen Gutschein für eine Fotoausrüstung geben. Über die Höhe weiß er nichts. Im Oktober findet in Lünen in Nordrhein-Westfalen ein internationales Naturfotofestival statt. Dort werden wohl auch die preisgekrönten Bilder des Wettbewerbs noch einmal gezeigt.
Nach seinen noch offenen Wünschen in Sachen Fotomotive gefragt, erklärt Höfs, in Südeuropa sei er bislang kaum unterwegs gewesen. Dort gebe es eine Reihe seltener Vögel. "Die Brachschwalbe, das ist so eine Art, die ich wahnsinnig gerne mal fotografieren würde."
Sendung: hr1, 27.4.2023, 13.50 Uhr
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