Rivalisierende Banden in Frankfurt Nach Schüssen aus Auto: Haftbefehl gegen Fahrer vollstreckt

Zwei rivalisierende Banden aus dem kriminellen Milieu tragen seit 2021 in Frankfurt öffentlich gewaltsam ihre Konflikte aus. Ein mutmaßliches Bandenmitglied wurde nun festgenommen. Der Mann soll ein Auto gefahren sein, aus dem im fließenden Verkehr geschossen wurde.

Eine mit Kabelbindern festgenommene Person wird abgeführt
Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)
  • Link kopiert!

Die Polizei hat am Donnerstagabend im Süden Frankfurts einen 30-Jährigen festgenommen, der mit Haftbefehl im Rahmen der "Sonderkommission 2804" gesucht worden war. Er stehe im Verdacht, das Fahrzeug gefahren zu sein, aus dem im Mai 2023 auf ein anderes fahrendes Auto in Frankfurt-Niederrad geschossen wurde, teilte die Polizei am Freitag mit.

Damals war die Fahndung nach den flüchtenden Tätern zunächst erfolglos geblieben. Der 30 Jahre alte Tatverdächtige habe sich nun beim Tanken an der Darmstädter Landstraße widerstandslos festnehmen lassen, so die Polizei.

In seinem Auto wurden demnach unter anderem zwei griffbereit liegende Küchenmesser gefunden. Er soll in Frankfurt dem Haftrichter vorgeführt werden, der Untersuchungshaft anordnen kann.

Audiobeitrag
Bild © picture-alliance/dpa (Archiv)| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Ermittlungen um rivalisierende Banden

Bereits Ende des vergangenen Jahres war ein 38 Jahre alter Komplize des 30-Jährigen festgenommen worden, der die Schüsse im Mai 2023 im fließenden Verkehr abgefeuert haben soll.

Verletzt wurde damals zwar niemand, der Fall steht den Ermittlern zufolge aber im Zusammenhang mit einer Reihe öffentlich ausgetragener Gewaltvorfälle zweier rivalisierender Gruppen aus dem Drogen- und Glücksspielmilieu in Frankfurt - die zum Teil auch lebensbedrohlich Verletzte zur Folge hatten.

Mehrere Gewaltdelikte seit 2021

Unter anderem geht es um einen Streit auf dem Parkdeck des Einkaufszentrums Skyline Plaza, bei dem ein 40-Jähriger mit einem Messer verletzt worden war. Dazu kommt ein Überfall auf ein Kiosk in Frankfurt-Höchst und einen weiterer Angriff auf ein Kiosk im Allerheiligenviertel, bei dem mehrere Personen mit Schüssen teils lebensbedrohlich verletzt worden waren.

Auch einen versuchten Tötungsdelikt im Gallus im April 2021 ordnet die Polizei den beiden Banden zu. Um die Fälle aufzuklären, war die "Sonderkommission 2804" eingerichtet worden.

Quelle: hessenschau.de