"Meilenstein für die Zukunft" Roboter hilft Hanauer Feuerwehr beim Löschen

Die Hanauer Feuerwehr erhält bei ihren Einsätzen künftig Unterstützung von einem Löschroboter. Der kostspielige "Wolf" soll eingesetzt werden, wenn der Einsatz für Feuerwehrleute zu gefährlich oder zu anstrengend ist.

Der Löschroboter, auch taktischer Einsatzroboter, simuliert einen Löscheinsatz im Wald. 
Der Löschroboter, auch taktischer Einsatzroboter, simuliert einen Löscheinsatz im Wald.  Bild © picture-alliance/dpa
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Er ist gut 1,50 Meter hoch und fast genau so breit: Mit seinem Kettenantrieb wirkt er beinahe wie ein kleiner Panzer. Doch seine Aufgabe ist nicht das Zerstören – im Gegenteil: Der neue, rot lackierte Löschroboter soll helfen.

Die Hanauer Feuerwehr ist nach eigenen Angaben die erste Feuerwehr in Deutschland, die sich den "Magirus Wolf R1" – genannt "der Wolf" – zugelegt hat. Wo sonst, wenn nicht in der Geburtsstadt der Brüder-Grimm und damit der Heimat des Rotkäppchens? 

Damit leistet die Feuerwehr "Pionierarbeit", wie Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) am Montag in Hanau lobte. Ihren Neuzugang präsentierte die Hanauer Feuerwehr stolz in einem Waldstück im Stadtteil Großauheim.

Der "Wolf" soll bei Waldbränden helfen

Im Juli 2022 hatte genau hier ein Waldbrand gewütet: Büsche, Felder und Bäume brannten auf rund 60.000 Quadratmetern – einer Fläche von mehr als acht Fußballfeldern. Weil das Gelände zum Löschen zu schwer zu begehen und die entstandene Hitze zu groß war, konnte die Feuerwehr damals nicht viel mehr tun, als das Feuer kontrolliert abbrennen zu lassen.  

Künftig soll in solchen Situationen der taktische Einsatzroboter helfen: Wenn der Einsatz für Feuerwehrleute schlicht zu gefährlich oder zu anstrengend ist. "Mit dem Löschroboter können wir Brände unter extremen Bedingungen bekämpfen, ohne die Gesundheit unserer Einsatzkräfte unnötig zu gefährden", erklärt der Leiter der Hanauer Feuerwehr, Hendrik Frese. "Das entlastet die Einsatzkräfte und ermöglicht noch effektivere Brandbekämpfung."

Roboter ist mit Kameras und Wasserwerfer ausgestattet

So ist der Roboter unter anderem mit mehreren Kameras, einer Seilwinde und einem Wasserwerfer ausgestattet. Per Fernsteuerung kann er aus sicherer Entfernung durch das Einsatzgebiet manövriert werden. Weitere Einsatzgebiete sollen Tiefgaragenbrände oder Feuer in Industriegebäuden sein, etwa bei giftigen Rauchentwicklungen oder Explosionsgefahr.  

Unterstützt werden soll der Roboter von Drohnen, die sich die Hanauer Feuerwehr ebenfalls zugelegt hat für ihre neue Sondereinheit "Spezielle Fähigkeiten/Robotik". Damit gehe Hanau einen "vorbildlichen Weg", so Innenminister Poseck. "Es ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft."  

Die neue Technik hat ihren Preis: Der Roboter hat nach Angaben der Stadt rund 220.000 Euro gekostet, weitere gut 50.000 Euro die Drohnen-Technik. "Eine Investition in die Zukunft", so Stadträtin Isabelle Hemsley (CDU). Ziel sei es, langfristig in Hanau ein Kompetenzzentrum für Zukunftstechnologie aufzubauen.   

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Quelle: hessenschau.de