Durch Polizeischuss überwältigt S-Bahn-Kontrolleure mit Messer angegriffen - fünf Jahre Haft
Nach seiner Messer-Attacke auf Kontrolleure hatte die Polizei einen Mann in Frankfurt mit einem Schuss überwältigt: Jetzt ist der 28-Jährige verurteilt worden - jedoch nicht wie ursprünglich angeklagt wegen versuchten Mordes.
Ein Mann, der in der S-Bahn zwei Kontrolleure mit einem Messer angegriffen und verletzt hat, muss für fünf Jahre ins Gefängnis. Das bestätigte das Landgericht Frankfurt am Mittwoch dem hr. Das Gericht verurteilte den 28-Jährigen am Dienstag unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Zuvor hatte die FAZ darüber berichtet.
Vom ursprünglichen Vorwurf des versuchten Mordes war die Anklage demnach abgerückt. Der Angeklagte sei den Ermittlungen zufolge vom Tötungsversuch zurückgetreten. Laut Urteil war der ohne Fahrschein fahrende 28-Jährige im Dezember 2022 auf die beiden Kontrolleure losgegangen. Diese hatten ihn zuvor mehrfach vergeblich aufgefordert, die damals vorgeschriebene Maske aufzusetzen. Sie wollten ihn dann aus dem Zug zerren.
Polizei schoss auf Angreifer
Der 28-Jährige stach dabei auf die damals 35 und 51 Jahre alten Kontrolleure ein, die an Schulter und Oberkörper verletzt wurden. Die alarmierten Polizisten stiegen an der Station Gateway Gardens zu. Weil der Mann ihnen das Messer nicht geben wollte, schossen die Beamten ihm ins Bein. Er wurde schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt.
In die Verurteilung flossen unter anderem auch Bedrohung und versuchte Körperverletzung wegen eines anderen Vorfalls ein. Wenige Monate vor der S-Bahn-Tat hatte der Mann laut Urteil einen Mitbewohner mit einem Messer bedroht und die alarmierte Polizei attackiert.
Bereits zum Prozessauftakt hatte der 28-Jährige die Tat gestanden und sein Bedauern darüber ausgedrückt.
Sendung: hr4, 22.11.2023, 20 Uhr
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