Innenminister in Sorge Frau eröffnet Feuer vor Polizeiwache und wird erschossen

Polizisten haben vor einer Polizeiwache in Schwalmstadt eine 20-Jährige erschossen. Sie hatte zuvor die Beamten angegriffen. Was sie dazu bewegte, ist unklar.

Drei Polizeiautos stehen auf einem Parkplatz. Daneben drei Menschen in weißen Ganzkörperanzügen und Markierungen auf dem Boden.
Die Spurensicherung vor der Polizeistation im nordhessischen Schwalmstadt. Bild © hr
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Die junge Frau schoss am Donnerstagmorgen gegen 6 Uhr mit einer Waffe im Außenbereich der Polizeiwache in Schwalmstadt-Ziegenhain (Schwalm-Eder) auf Polizisten. Diese erwiderten das Feuer und verletzten die 20-Jährige dabei so schwer, dass sie kurze Zeit später in einem Rettungswagen starb.

Nach Auskunft des Landeskriminalamts (LKA) und der Staatsanwaltschaft Marburg war die Frau der Polizei bereits bekannt. Wegen welcher Delikte, war zunächst unklar.

Videobeitrag

Frau zieht Waffe gegen Polizisten und wird erschossen

Schild mit Aufschrift "Polizei"
Einsatz in der Polizeistation Schwalmstadt am Donnerstagmorgen Bild © Hessennews TV
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Der genaue Ablauf des Vorfalls werde nun ermittelt, teilte das LKA mit. "Es gibt keine Hinweise auf einen politischen, terroristischen oder ähnlichen Hintergrund", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Weitere Informationen machten die Behörden am Donnerstag nicht.

Innenminister besucht Tatort

Innenminister Roman Poseck (CDU) machte sich am Mittag auf den Weg zum Tatort. Er nannte den Vorfall ein "gravierendes Ereignis". Die Beamten seien in "großer Gefahr" gewesen. Mit seinem Besuch wolle er ein Zeichen der Anteilnahme und der Wertschätzung für die Polizei vor Ort setzen, sagte er: "Es ist gerade bei einem solchen Ereignis wichtig, dass die Beamtinnen und Beamten wahrnehmen, dass es Rückendeckung für ihre Tätigkeit gibt." Eine Tätigkeit, die "gefährlich und herausfordernd" sei.

Der Vorfall in Schwalmstadt sei nicht vergleichbar mit dem Machetenangriff auf die Polizeistation im rheinland-pfälzischen Linz vor einigen Wochen, bei dem es nach Angaben der Ermittler Hinweise auf ein islamistisches Tatmotiv gibt, sagte Poseck. Angriffe auf Einsatzkräfte nähmen immer mehr zu. "Dem müssen wir etwas entgegen halten", betonte der Innenminister.

Polizisten dürfen Schusswaffen im Notfall einsetzen, um eine Lebensgefahr oder schwerwiegende Verletzungen abzuwenden. Nach einem Schusswaffengebrauch durch Polizisten gibt es interne Ermittlungen durch Beamte des LKA.

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Anm. d. Red.: In einer ersten Version berichteten wir, der Angriff habe sich in der Polizeiwache ereignet. Nach neueren Erkenntnissen von Staatsanwaltschaft und LKA eröffnete die 20-Jährige aber im Außenbereich der Wache das Feuer. Wir haben die Textstelle angepasst.

Redaktion: Sonja Süß

Quelle: hessenschau.de