Nach Leichenfund in der Lahn Sechsjähriger Pawlos beerdigt: Hunderte nehmen Abschied

Wochenlang wurde Pawlos vermisst, zu Ostern dann die traurige Gewissheit: Der kleine Junge war ertrunken. Nun ist er in Waldbrunn beerdigt worden – viele Menschen kamen, um ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten.

Zahlreiche Menschen nehmen an einem Trauermarsch für den sechsjährigen Pawlos teil.
Zahlreiche Menschen nehmen an einem Trauermarsch für den sechsjährigen Pawlos teil. Bild © picture alliance/dpa/News5 | Pascal Höfig
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In stiller Trauer hat die Gemeinde Waldbrunn (Limburg-Weilburg) Abschied von Pawlos genommen. Der Sechsjährige wurde am Samstag auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde beerdigt. Bei einer Trauerfeier wurde sein Sarg aufgebahrt. Mehrere hundert Menschen nahmen gemeinsam mit der Familie des Jungen daran teil.

Pawlos war am Ostersonntag nach wochenlanger Suche tot in der Lahn in Weilburg gefunden worden. Laut Obduktionsergebnis ertrank er bereits kurz nach seinem Verschwinden. 

Der Sarg des sechsjährigen Pawlos ist bei einer Trauerfeier aufgebahrt.Davor ein Holzkreuz mit seinem Namen
Der Sarg des sechsjährigen Pawlos wurde bei der Trauerfeier aufgebahrt. Bild © picture alliance/dpa/News5 | Pascal Höfig

Gedenkgottesdienst geplant

Am kommenden Mittwoch soll es außerdem einen ökumenischen Gedenkgottesdienst in Weilburg geben. Er soll Raum für Trauer, Erinnerung und Gemeinschaft bieten, wie die Stadt Weilburg mitteilte. Eingeladen sind neben der Familie auch alle Bürgerinnen und Bürger der Region.

Zu dem Gottesdienst erwartet werden auch Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU), Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Hilfsorganisationen und Gesellschaft.

Große Hilfsbereitschaft bei der Suche

Der Fall Pawlos hatte weit über die Region hinaus viele Menschen bewegt. Der Erstklässler war am 25. März mittags ohne ersichtlichen Grund aus seiner Förderschule in Weilburg weggelaufen. Sein Verschwinden war laut Schulamt innerhalb einer Minute aufgefallen.

Die Suche nach dem autistischen Jungen begann wenig später und lief auch bundesweit über Informationstafeln an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen. In und um Weilburg waren zeitweise hunderte Einsatzkräfte und Helfer im Einsatz. Zum Einsatz kamen auch spezialisierte Taucher und ein Aufklärungsflugzeug der Bundeswehr.

Letzte Sichtung: Pawlos lief davon

Nach seinem Verschwinden war der Junge noch einmal am Weilburger Bahnhof gesichtet worden. Auch ein Video tauchte auf, das den Jungen laut Polizei "mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit" zeigte. Den Angaben zufolge war darauf zu sehen, wie das Kind auf einer stark befahrenen Straße stand und ein Mann Pawlos von der Fahrbahn begleitete.

Der Mann hatte nach Polizeiangaben unmittelbar danach den Notruf gewählt und seine Beobachtungen geschildert, doch der Junge sei davongelaufen.

Redaktion: Emal Atif

Sendung: hr INFO,

Quelle: dpa/lhe